Neuer Knall in Nierstein: Günthers private China-Firma entdeckt

Heute wollen wir uns noch einmal im Oppenheimer Nachbarstädtchen Nierstein umschauen. Vor einiger Zeit hatten wir uns den heiligen Zorn des dortigen Stadtbürgermeisters zugezogen: Thomas Günther hatte sich damit gebrüstet, chinesische Firmen in sein Städtchen geholt zu haben – und wir hatten uns erdreistet, das kritisch zu hinterfragen. Seither ist viel Wasser durch den Rhein geflossen, und der Mann tönt wieder überall herum, seine China-Reise zeige großartige wirtschaftliche Erfolge. Grund genug, genauer hinzuschauen – und das fanden wir diesmal heraus: CDU-Mann Günther hat mit einer eigenen Firma begonnen, selbst im China-Geschäft mitzumischen. An seiner Seite: Ex-SPD-Landrat Claus Schick. 

Warum der Stadtbürgermeister einen cholerischen Anfall kriegte

Beginnen wir, frei nach Heinrich Heine, mit Erinnerungen aus Niersteiner Schreckenstagen: Thomas Günther läuft, wenn Räsoneure seinen Weg kreuzen, bekanntlich schnell zur Höchstform auf. Der CDU-Stadtbürgermeister droht dann nicht, wie weiland der Dichter, mit Füsilierung, sein Ding scheint eher die Diffamierung zu sein: „Lüge“ schleudert er Kritikastern entgegen, auch „verdrehen“, „umdrehen“, „falsch darstellen“. Und dazu noch „unsachlich“, „geschäftsschädigend“, „persönlich diffamierend“.

Mit solch brachialer Anmache soll, die Taktik ist bekannt, jeder Ansatz von Kritik schon im Keim erstickt werden. Da schwingt sich einer auf wie ein Gorilla im tiefsten Urwald, breitbrustig trommelnd: Ich hab’ recht! Ich! Ich! Ich!

Thomas Günther in Action: In einem Bericht auf dieser Webseite hatten wir seine vollmundigen Ankündigungen zu hinterfragen gewagt. Mit Hilfe einer Chinesin, die in Nierstein ein Restaurant betreibt, hatte er eine China-Reise unternommen, auf der er – so ließ er hinterher die Lokalzeitung berichten – die Manager großer Konzerne getroffen habe, die in Nierstein investieren wollten.

Da wird man schon mal ungläubig staunen dürfen – in Rheinland-Pfalz Lewentzscher Prägung zumal: Ein kleiner rheinhessischer Lokalpolitiker akquiriert auf die Schnelle ein paar China-Firmen, siedelt sie vorgeblich in seiner Kleinstadt an und lässt auf diese Weise allenthalben die Hoffnung auf neuen Wohlstand und Reichtum erblühen…

Zweifel kamen auf, weil die Lokalzeitung die Firmennamen ständig anders schrieb. Auch tat es der Glaubwürdigkeit der Güntherschen Erzählungen nicht sonderlich gut, als wir herausfanden: Die chinesischen GmbHs, die angeblich schon Niederlassungen in Nierstein gegründet hatten, waren im Handelsregister nicht auffindbar, mussten mithin als nicht existent gelten.

Der CDU-Stadtbürgermeister fühlte sich von derlei Recherche-Ergebnissen, die wir im Bericht „Knall in Nierstein: Wo sind nur die China-Firmen?“ publizierten, persönlich angefasst. Ihn anzweifeln? Geht gar nicht! Da greift er an. Und macht den Affen.

Er schaltete umgehend einen Anwalt ein. Der erwirkte allerdings keine Unterlassung, was bei erwiesener Falschberichterstattung eine normale Reaktion wäre. Nein, der Anwalt des Stadtbürgermeisters – einer aus der Kanzlei von Franz-Peter Gallois, der wie Günther für die CDU als Kommunalpolitiker unterwegs ist – prüfte unseren Text sehr intensiv (vermuten wir) und schrieb sodann handzahm, der Text lese sich, frei übersetzt, gar nicht nett. Wie man den armen Thomas Günther nur so behandeln könne! Man möge sich bitte bei ihm entschuldigen, der Mann leide schließlich!

Derweil traktierte Günther seine WhatsApp-Gruppe mit einem seiner cholerisch anmutenden Anfälle. Wir zitieren aus einer seiner Rundmails:

Ruhmöller verdreht die ganze Sache und versucht mit Unwahrheiten wieder einmal Schmutz zu werfen. Auf andere Unterstellungen des Berichtes gehe ich gar nicht ein, weil hier nur das bekannte Ziel verfolgt wird, weiter zu beschmutzen.

Unwahrheiten? Schmutz werfen? Dann schauen wir noch einmal kurz auf die Fakten:

Am 28. September 2017 hatte die „Allgemeine Zeitung Landskrone“ berichtet, dass „zwei gerade neu gegründete Deutschland-Niederlassungen“ in Nierstein investieren wollten. Es handele sich um die Tochterunternehmen chinesischer Konzerne; das Lokalblatt schrieb wörtlich: „Günther verspricht sich von den Ansiedlungen natürlich Gewerbesteuereinnahmen, ,das ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für unsere Stadt’. Die Firmen wollten einen Teil ihrer Mitarbeiter aus China mitbringen, aber auch Arbeitsplätze für einheimische Arbeitnehmer schaffen.“

In dem Artikel heißt es auch, eine „Delegation der Stadt Nierstein“ plane eine China-Reise, um Wirtschaftskontakte aufzubauen und zu vertiefen. So geschah es auch: Im Oktober 2017 flog Thomas Günther für zehn Tage nach Asien; begleitet wurde er unter anderem von Ex-SPD-Landrat Claus Schick sowie Pierre Boos, dem Geschäftsführer der Wein- und Sektkellerei Jakob Gerhardt.

Am 7. November 2017, nach seiner Rückkehr, ließ der Stadtbürgermeister Günther über die Zeitung verbreiten, dass der Trip durch das Reich der Mitte ein voller Erfolg gewesen sei: Die chinesischen Firmen hätten „bereits Niederlassungen in Nierstein gegründet, ,das ist notariell unter Dach und Fach’, so Günther“.

Am 15. November 2017 enthüllten wir auf dieser Webseite, dass beide Firmen beim Handelsregister nicht bekannt seien. Woraufhin Günther frühmorgens besagte WhatsApp-SMS verschickte, die so begann:

Ach der Ruhmöller. Er behauptet ständig etwas, was leider nicht der Wahrheit entspricht. Das einzige was er kann, ist Sachverhalte umzudrehen und falsch darzustellen.

Am 24. November 2017 bekamen wir Post von Günthers Anwalt. Der Jurist schrieb auf zweieinhalb DinA-4-Seiten viel nichtssagendes Zeug, bestätigte aber ausdrücklich, dass die chinesischen Firmen noch nicht beim Amtsgericht registriert seien:

Die Eintragung in das Handelsregister kann und wird also in Kürze vorgenommen werden.

Tatsächlich ging plötzlich alles ganz schnell: Zwei Tage nach unserem Bericht wurde das Stammkapital für die beiden Firmen eingezahlt. Mit der üblichen Verspätung schrieb dann das Lokalblatt am 28. November 2017: Das Stammkapital der beiden chinesischen Firmen sei laut Niersteins Stadtbürgermeister eingegangen. „Deshalb stehe nun auch der vom Notar beim Amtsgericht zu beantragenden Eintragung im Handelsregister nichts mehr im Weg“.

Womit wir das schon mal geklärt hätten: Günthers China-Firmen dürften tatsächlich in Nierstein angekommen sein!

Dann müsste es ja bald losgehen: Neue Jobs! Neue Steuereinnahmen! China goes Nierstein – der Aufschwung kann kommen!

Gut hundert Tages sind seit unserem ersten Bericht vergangen. Schauen wir einfach mal nach, was sich seither getan hat.

Niersteiner Leben: Behüte mich Gott vor meinen Freunden...

Zum besseren Verständnis von Thomas Günther und auch zur Einordnung seiner Persönlichkeit müssen wir an dieser Stelle einen schnellen Sidestep machen, der die Einbettung Günthers in den Oppenheim Skandal vor Augen führt:

In den letzten Monaten hatte sich Niersteins CDU-Stadtbürgermeister in schier unverbrüchlicher Treue hinter Marcus Held gestellt. Was auch immer auf dieser Webseite an neuen dubiosen Amtsgeschäften des Oppenheimer SPD-Stadtbürgermeisters enthüllt wurde: Es mutete nahezu verhaltensauffällig an, wie eng sich Günther an Helds Seite drängte.

Auch nachdem der Landesrechnungshof unsere Berichte vollauf bestätigt und weitere rechtswidrige Geschäfte der Oppenheimer Stadtführung aufgedeckt hatte: Günther & Held waren, so sagt man, wie ein „Kopp un Arsch“. Zwei, die nebeneinander im Gleichschritt marschierten. Beste Buddys über trennende Parteigrenzen hinweg, die sich blindlings verstanden.

Selbst als die Staatsanwaltschaft immer mehr Ermittlungsverfahren gegen Held einleitete, dröhnte Günther: Auch für Held gelte die Unschuldsvermutung. Rechtswidriges Verhalten, gar strafrechtlich relevante Vorgänge im Oppenheimer Rathaus? Das müsse erst einmal nachgewiesen werden! Und, bittschön, der bösartige Whistleblower müsse endlich zur Verantwortung gezogen werden.

Es schien, als schnüre Günther und Held ein unsichtbares Band ganz eng zusammen.

Der Schulterschluss zwischen den beiden Lokalpolitikern, die sich in der politischen Couleur unterscheiden mögen, in ihrem rabauzigen Auftreten allerdings wie eineiige Zwillinge gleichen, war eine Dauer-Provokation für alle Christdemokraten der Region. Ein Beispiel aus jüngerer Vergangenheit: Günther ging Anfang dieses Jahres nicht zum alternativen Neujahrsempfang seiner Parteifreunde in Oppenheim – er zeigte sich lieber Seit’ an Seit’ mit seinem skandalumtosten Amtsbruder bei dessen städtischen Neujahrsempfang in der Landskronhalle. Hier schlürfte er den Gratis-Wein, den ihm sein Freund Maggus einschenkte, und er soll begeistert mitgejohlt haben, als Ex-Landrat Claus Schick (SPD) die Medienkritik an Held als „Pogrome“ bezeichnete.

Erst als Marcus Held von der eigenen Partei fallengelassen wurde, weil er bei Immobiliengeschäften in die eigene Tasche gewirtschaftet hatte, da muss Günther geahnt haben, dass er vom Sog des Held-Untergangs mitgerissen werden könnte. Schleunigst suchte er das Weite: Held, so tönte er fortan, habe eine rote Linie überschritten (wohlgemerkt: für Günther erst jetzt)! „Ich war schockiert, als ich das gelesen habe, das ist für mich unfassbar“, heuchelte er und tat ganz entsetzt: „Die heute bekannt gewordenen Vorwürfe sind so schwerwiegend, dass hier schnellstens Konsequenzen gefordert werden müssen.“

Behüte mich Gott vor meinen Freunden, mit den Feinden will ich schon allein fertig werden – so lautet ein geflügeltes Wort, das in Nierstein mit Leben gefüllt wird. Der CDU-Stadtbürgermeister Thomas Günther zeigte uns sein wahres Gesicht, als er Held via Presse die Freundschaft aufkündigte. Angesichts der jahrelang offen zelebrierten Kumpanei mit dem SPD-Mann wirkte seine öffentliche Entrüstung nur aufgesetzt und unglaubwürdig.

Ein CDU-Mitglied in Nierstein sagte: „Ziemlich verlogen, diese Nummer.“

Schmuddel-Herberge dient Chinesen als Briefkastenfirma

Und damit sind wir angekommen: Herzlich willkommen in Nierstein unter CDU-Stadtbürgermeister Thomas Günther im Jahr 2018!

Vor kurzem legte ein Schiff am Flussufer des rheinhessischen Städtchens an und setzte eine Reisegruppe Chinesen an Land ab. Günther und der Geschäftsführer der Wein- und Sektkellerei Jakob Gerhard, Pierre Boos, luden die Reisegruppe zu einem Empfang ein, bei dem auch Ex-Landrat Claus Schick und der kommissarische Bürgermeister der Stadt Oppenheim, Helmut Krethe, aufkreuzten.

Und wieder verkündete Günther lauthals, was die lokalen Blättchen prompt nahezu wortgleich wiedergaben:

„Es zeigt sich immer mehr, dass unser damaliger Besuch in China Nachhall in Form von wirtschaftlichen und touristischen Erfolgen findet.“

Das hört man doch mit Freude! Nachhall in Form wirtschaftlicher Erfolge – das schauen wir uns gerne etwas genauer an:

„Germany Hong GmbH“ nennt sich die eine Firma, die Günther nach Nierstein gelotst haben will, die andere nennt sich in einem merkwürdigen Gemisch aus Deutsch und Englisch „Germany Motion Technologie GmbH“. Es handelt sich angeblich um Unternehmen „mit mehreren hundert Mitarbeitern, die laut Günther Module für Motoren und elektrische Kleinteile herstellen und Zulieferer für große internationale Firmen wie Audi, VW, Apple oder Samsung sind“. So stand’s in der Zeitung, die vom Stadtbürgermeister direkt informiert wurde und deren Berichterstattung er bisher nicht kritisiert hat. Man will uns wohl glauben machen: Günther hat richtig potente Firmen geholt!

Frage: Hat wer die Firmen schon gesehen in Nierstein? Beide sollen bereits vor Monaten Niederlassungen gegründet haben, hatte der Stadtbürgermeister gesagt. Sind sie eigentlich schon irgendwo aufgetaucht?

Wir haben sie entdeckt, und wenn Sie mehr wissen wollen, die ganze Wahrheit, dann seien Sie gewarnt: Dann müssen Sie ganz tapfer sein!

Das Hotel-Restaurant "Alter Vater Rhein" in Nierstein.

Kennen Sie das Hotel-Restaurant „Alter Vater Rhein“? Es liegt in der Großen Fischergasse, einer engen Einbahnstraße, die von der Mainzer Straße (B 9) aus einfahrbar ist. Linker Hand, Hausnummer 4, da liegt das Gasthaus: Zweistöckig, die Hausfassade war einstmals kitschig-bunt bemalt, jetzt wirkt alles ziemlich heruntergekommen, verwahrlost, schmuddelig.

Wir haben versucht, das Hotel bzw. Restaurant aufzusuchen. Geht nicht! Das Telefon: seit Wochen nicht besetzt. Die Eingangstür: seit Wochen abgeschlossen. Mails werden nicht beantwortet. Als wir unlängst klingelten, erschien ein Asiate an der Tür, lugte durch einen schmalen Spalt, verstand kein Deutsch, wollte kein Englisch sprechen, schloss die Tür wieder zu. Auf dem Parkplatz stapelt sich Leergut, wuchert Unkraut.

"Echt geile Küche" erwartet den Gast – angeblich.

Links neben der Eingangstreppe hängt die Speisekarte in einem Kasten, das Glas so verdreckt, dass man das „kulinarische“ Angebot kaum lesen kann. Rechts vor der Treppe steht ein Schild: „Echt geile rheinhessische Küche“. Auf der obersten Stufe, direkt neben der Eingangstür, stinkt ein übervoller Zigaretteneimer, darüber hängt ein Stahlblech-Briefkasten mit eingestanztem Posthorn…

Das ist das Traditions-Gasthaus „Alter Vater Rhein“. Und hier finden wir sie allesamt, Günthers Chinesen-Firmen, die für ihn „wirtschaftlichen Erfolg“ symbolisieren. Die Namen der Unternehmen stehen auf einem ausgerissenen Zettel, der mit durchsichtigen Tesa-Streifen auf die dunkelbraune Postbox geklebt wurde:

Die „Germany Hong GmbH“ und die „Germany Motion Technologie GmbH“, die angeblichen Niederlassungen internationaler Automobil-Zulieferkonzerne, haben ihren Firmensitz in diesem heruntergekommenen Niersteiner Gasthof gefunden.

Dazu gibt es hier – das mag noch durchaus naheliegend sein – eine Firma mit dem Namen „Alter Vater Rhein GmbH“.

Außerdem haben unter dieser Adresse eine „ASAP Global GmbH“ und eine „BBG Germany GmbH“, eine „Juncun Global GmbH“ und noch eine „L.Rhein GmbH“ ihren Firmensitz.

Der China-Erfolg von Günther, dokumentiert am Hotel-Briefkasten.

Soll das der versprochene „wirtschaftliche Erfolg“ nach Günthers China-Reise sein? Ein leerstehendes Schmuddel-Hotel mit geschlossenem Restaurant als Briefkasten-Adresse für Dependancen großer chinesischer Unternehmen?

Neue Arbeitsplätze und höhere Steuereinnahmen hatte Thomas Günther versprochen – mit diesen Firmen?

Wir würden gerne detailliertere Informationen über die GmbHs verraten, aber das gestaltet sich äußerst schwierig. Bei den meisten der genannten Firmen hat eine Frau Xinru Großkopf ihre Finger mit im Spiel. Sie ist die Betreiberin des Gasthauses „Alter Vater Rhein“. Als sie das traditionsreiche Geschäft im Jahr 2015 übernahm, vermeldete die Lokalzeitung happy:

„Ich liebe dieses Haus, egal wie alt“: Xin Ru Fang sitzt unter Holzschnitzarbeiten und Wandmalereien mit zünftigen Trink- und Lebensweisheiten. Die zierliche junge Frau vermittelt auf den ersten Blick nicht den Eindruck, als ob rheinhessische gefüllte Klöße auf Rahmkraut oder ein kräftiger Schluck vom Roten Hang zu ihrem regulären Speiseplan gehört. Doch das täuscht: Die seit vielen Jahren in Deutschland heimische Chinesin und ihre Familie übernehmen zum 1. März die Geschicke des Niersteiner Traditionshauses „Alter Vater Rhein“. Und Carl Zuckmayers Leibgericht, eben jene gefüllten Klöße, bleiben ebenso auf der Speisekarte wie so mancher gute Tropfen aus der Region.

Es waren wohl eher fromme Wunschgedanken, die der Redakteurin den Text diktierten. Binnen kurzer Zeit entfernte sich das Traditionshaus weitestmöglich von jedweder Gastlichkeit: Küche und Hotellerie – wenn es sie denn noch gibt, worauf nichts hindeutet – dürften selbst Menschen in bitterster Not nicht zu locken vermögen.

Die Pächterin, die in der Zeitung – wie später auch von Stadtbürgermeister Günther – stets mit dem Namen Xinru Fang vorgestellt wurde, ist eine Chinesin, die laut Lokalzeitung seit 2003 in Deutschland lebt und 2008 einen Niersteiner heiratete, mit dem sie in Frankfurt wohnen soll. Nachweislich heißt sie seither Xinru Großkopf, nennt sich jedoch offenbar immer wieder Frau Fang. Warum sie unter zwei Namen auftritt? Als wir sie am Handy erreichten und danach fragen wollten, legte sie gleich wieder auf. Unsere Mails beantwortete sie nicht. Sie wird ihre Gründe haben.

Spuren dieser Frau entdecken wir in Mecklenburg-Vorpommern, wo die heute 41-Jährige vor gut zehn Jahren zeitweilig einen Handel mit bunt gemischtem Allerlei (Souvenirs, Möbel, Schmuck, Baumaterial, Stahl und Schrott, Autos und Reisen) leitete. 2011 wurde die Firma gelöscht.

Die Frau tauchte dann in Eschborn vor den Toren Frankfurts auf, wo sie in einem der großen Bürohäuser eine kleine Firma („G&P UG haftungsbeschränkt“) für Damenbekleidung und Hochzeitsbedarf eröffnete. Laut Handelsregister nannte sie sich jetzt Xinru Großkopf. Die Firma gibt es seit 2013 nicht mehr.

Anfang 2015 gründete sie als anteilige Gesellschafterin und Geschäftsführerin für den Betrieb des Niersteiner Hotel-Restaurants die „Alter Vater Rhein GmbH“ (AG Mainz HRB 46189).

Wenig später wurde unter derselben Adresse die „ASAP Global GmbH“ (HRB 46441) gegründet: Xinru Großkopf ist eine von drei Geschäftsführern – das Unternehmen, das in Rodgau-Dudenhofen eine Niederlassung betreibt, handelt laut Internet-Darstellung mit gebrauchten Straßenbau-Maschinen.

Es folgte wenig später die Gründung der „BBG Germany GmbH“: Geschäftsführende Gesellschafterin ist auch hier Xinru Großkopf, in diesem Unternehmen handelt sie mit Lebensmitteln.

Und schließlich sitzt die Frau in den beiden neu gegründeten Niederlassungen der chinesischen Konzerne: Bei „Germany Hong GmbH“ ist sie Miteigentümerin. Bei der „Germany Motion Technologie GmbH“ sitzt sie mit in der Geschäftsführung. Thomas Günther weiß, was die Firmen machen – sagte er jedenfalls der Zeitung: „Die Germany Hong GmbH stellt Lagerprodukte für Autos, Flugzeugteile und Maschinen her.“ Die Germany Motion Technologie GmbH habe sich „auf den Bau von elektronischen Messgeräten und Modulen spezialisiert“.

Frau Xinru Großkopf muss wirklich ein unternehmerisches Multi-Talent sein! Von Hochzeitskleidung über schwere Baufahrzeuge und Lebensmitteln bis hin zu elektronischen Messgeräten und Lagerprodukten für Autos und Flugzeuge – sie kann offenbar alles.

Ob wirklich alles mit rechten Dingen zugeht? Das weiß derzeit nur sie allein.

Günthers Geheimnis: Chinesen-Firma mit dem Ex-Landrat

Als wir vor vier Wochen beim alten Gasthaus an der Großen Fischergasse in Nierstein anklopften, wies das Briefkasten-Namensschild noch auf eine Firma namens „L.Rhein GmbH“ hin, die laut Handelsregister mit Instrumenten und Gerätschaften für Mess- und Regeltechnik handelt und inzwischen nach Frankfurt umgesiedelt sein soll.

Die aktuelle Firmensammlung am Briefkasten des Gasthauses "Alter Vater Rhein".

Ein weiterer Name am Briefkasten nannte eine „Juncum Global GmbH“, die im Handelsregister leider nicht aufzutreiben ist, weshalb wir konstatieren müssen, dass es sich um eine Fake-Firma handelte.

Die beiden Firmennamen „L.Rhein GmbH“ und „Juncum Global GmbH“ sind inzwischen vom Briefkasten verschwunden, dafür hat jetzt neben dem „Deutschland HBR E.V.“ (ein eingetragener Verein dieses Namens findet sich keinem der uns zugänglichen Vereinsregister) ein neues Unternehmen seinen Sitz in der Großen Fischergasse 4 gefunden: die „Germany Rhein Building and Trading GmbH“.

Als wir im Handelsregister nach Eigentümern und Geschäftsführern nachschauten, erlebten wir eine Überraschung:

Die Gründungsgesellschafter sind:

➜ ein Chinese namens Zhigang Chen (22,5%);

➜ die uns inzwischen bestens bekannte Betreiberin des Gasthauses „Alter Vater Rhein“, die chinesische Multi-Unternehmerin Xinru Großkopf (20%);

➜ der Weinhändler Pierre Boos aus Weinolsheim (22,5%).

und – jetzt kommt’s:

➜ Claus Schick, der ehemalige SPD-Landrat von Mainz-Bingen (20%);

sowie

➜ Thomas Günther, der CDU-Stadtbürgermeister von Nierstein (15%)

Dieses Dokument aus dem Handelsregister nennt die Gründungsgesellschafter der "Germany Rhein Building and Trading GmbH"

Die Namen dieser Fünf erscheinen in der Gründungsurkunde vom 19. Dezember 2017 (UR.Nr. 400/2017 der Notarin Maike Strömer, Frankfurt). Beim Gründungsakt ließ sich Thomas Günther noch von Xinru Großkopf vertreten. Am 27. Dezember 2017 reiste er dann eigens nach Frankfurt, um den Gründungsakt bei Notarin Strömer rechtsförmlich zu genehmigen (UR.Nr. 408/2017).

Da fragen wir uns doch: Welches unternehmerische Interesse hat die fünf Gründungsgesellschafter – vor allem auch die Herren Günther und Schick – geleitet? Aufschluss bietet der Gesellschaftszweck der am 1. März 2018 unter HRB 47991 in das Handelsregister beim Amtsgericht Mainz eingetragenen Gesellschaft:

Im- und Export von Lebensmitteln aller Art, insbesondere von Wein- und Likörspezialitäten, Spirituosen und nicht alkoholischen Getränken. Ferner die Planung, Beratung und Umsetzung von Bauprojekten sowie die Durchführung von Veranstaltungen und Events im In- und Ausland.

Ein ziemlicher Gemischtwarenladen. Sicher darf man Thomas Günther, von Hause aus Vertriebler von Solinger Klingen, zutrauen, auch Lebensmittel an den Mann oder die Frau zu bringen. Brisant aber eher – Oppenheim lässt grüßen – das Standbein im Immobiliengeschäft:

Wollen sich die Herrschaften – namentlich der CDU-Stadtbürgermeister und der EX-SPD-Landrat – etwa unternehmerisch am Rhein-Selz-Park beteiligen? Interessant in diesem Zusammenhang: Der Gesellschaftsvertrag der „Germany Rhein Building and Trading GmbH“ gibt Günther und Schick mit ihrem Beteiligungspaket von zusammen 37,5% eine Sperrminorität, also nicht unerheblichen Einfluss.

Immerhin: Bei Gründung der Gesellschaft zeigte Günther – der aktive Kommunalpolitiker – noch eine gewisse Scham. Den Außenauftritt des Unternehmens, nämlich die Geschäftsführung und Vertretung der Gesellschaft, überließ er Xinru Großkopf – und Claus Schick.

Mit dem Wissen um die Firmenneugründung am 19. Dezember 2017 wird uns heute so einiges klar:

  • Claus Schick war lange Jahre Landrat von Mainz-Bingen, ein strammer SPD-Mann. Bevor er Ende September letzten Jahres in den Ruhestand trat, machte CDU-Mann Günther den Genossen zum Ehrenbürger von Nierstein. Wirklich wegen seiner Verdienste für Nierstein? Oder plante man damals schon die gemeinsame Firma, und wollte Günther seinem alten Kumpel einfach mal was Gutes tun, gerne auch auf Kosten seines Städtchens?
  • Nachdem Claus Schick beim Oppenheimer Neujahrsempfang die Pressekritik an seinen Parteifreund Marcus Held als „Pogrome“ bezeichnet hatte, empörten sich selbst führende Genossen über diese ungeheuerliche Entgleisung. CDU-Mann Günther dagegen schwieg. Jetzt wissen wir warum: Er war bereits mit Schick unternehmerisch aktiv. Private Geschäfte scheinen diesem Mann wichtiger zu sein als politische Moral.
  • Im ganz neuen Licht erscheinen auch Günthers Ausfälligkeiten, nachdem wir im letzten November seine China-Darstellungen kritisch hinterfragt hatten. Seinen Anwalt ließ er schreiben:

Ihr Artikel „Knall in Nierstein: Wo sind nur die China-Firmen?“ erschöpft sich also in einer reißerisch dargebrachten, bloßen Vermutung Ihrerseits, die jegliches journalistische Niveau vermissen lässt und offenbar nur dazu dienen soll, Herrn Thomas Günther in der Öffentlichkeit zu diskreditieren.

Schon damals wusste Günther, dass er mit Schick, Großkopf & Co. eine eigene Firma gründen wollte. Nur einen Monat später unterschrieb er die Gründungsurkunde mit dem Gesellschaftsvertrag…

Heute dürfen wir vermuten, dass Thomas Günther mit seiner maßlos überzogenen Reaktion und Attacke gegen einen Journalisten nur verhindern wollte, dass das Geheimnis seines privaten Geschäfts jemals publik würde. Beinahe wäre es ihm gelungen: Wer ahnt auch schon, dass ein schlichter Zettel am Briefkasten eines heruntergekommenen Gasthofs zur Gesellschaftsgründung des Stadtbürgermeisters führt?

Und in der Tat: Günther muss die Gesellschaftsgründung im Nachhinein als hochgradig brisant empfinden. Nicht zuletzt, nachdem seinem Ex-Kollegen und Ex-Buddy Held im benachbarten Oppenheim die Verquickung von privaten Interessen und öffentlichem Amt zum Verhängnis geworden war und sich gerade Günter darüber medienwirksam entrüstet gezeigt hatte. Er – Günther – muss wohl gespürt haben, dass er selbst mit der GmbH-Gründung die von ihm vollmundig propagierte „rote Linie“ überschritten hat:

Nur so ist zu erklären, dass Notarin Maike Strömer unlängst, unter dem Datum vom 1. März 2018, eine neue, geänderte Gesellschafterliste beim Handelsregister hinterlegte. Danach hat Günther seine Gründungsbeteiligung von 15 Prozent zu gleichen Teilen an die Mitgesellschafter Chen, Großkopf und Boos abgegeben. Ob die darüber auch wirtschaftliche Eigentümer der Beteiligung geworden sind oder nur als Treuhänder Günthers fungieren, ist nicht überliefert und anhand des Handelsregisters auch nicht zu verifizieren.

Nicht nur Oppenheim, nein, erkennbar auch in Nierstein gibt es nichts, was es nicht gibt.

73 Kommentare zu „Neuer Knall in Nierstein: Günthers private China-Firma entdeckt“

  1. „Ach du Scheisse“.

    Was für ein Sumpf. Aber… im Prinzip nichts Neues.

    Kein Wunder, dass es Sprichwörter gibt (die ergeben sich ja aus der Erfahrungen aus jahrunderten gesammelten Erlebnissen – sind also als „heuristisch erfahrene Theorien“ zu bewerten.

    Ich fange mal an:

    „Eine Krähe hackt der anderen keine Auge aus“.

    „Wo Rauch ist, ist auch Feuer“.

    „Die eine Hand wäscht die andere“.

  2. Vielleicht haben die Niersteiner ja Montags nach Oppenheim geschaut………
    Traut euch es geht……

  3. Rechtsanwalt Oliver Trinkl

    Herr Ruhmöller, warum veröffentlichen Sie nicht mein gesamtes Schreiben in Sachen Günther, Knall in Nierstein, an Sie? Und ich habe nicht geschrieben, dass Herr Günther „leide“. Leider können Sie von Ihrer Polemik offenbar nicht ablassen. Sie dürfen auch gerne meinen Namen nennen.

  4. … und ganz besonders bei Thomas Günther wichtig:
    Wer schreit hat Unrecht!!!
    Denn schreien tut der Günther tagein tagaus.

  5. Herr Trinkl, sagt Ihnen Medien- und Pressefreiheit was – von gewissen Regeln mit Blick auf Veröffentlichung von Briefen mal ganz abgesehen? Oder würden Sie Herrn Ruhmöller gerne in die Feder diktieren, was er zu schreiben habe und was nicht?

    Ganz ganz dünnes Eis…

  6. Mannomann, was es in und um Oppenheim für Firmen unter dem Radar gibt, seitdem der Rhein-Selz-Park da rumgeistert (siehe AZ-Bericht von heute).

  7. Beim Alten Vater Rhein lief von Anfang an nur die (Geld-)Waschmaschine. Der Laden ist von Anfang an nie ernsthaft betrieben worden. Da wurden große Investitionen getätigt, ohne das ein Nutzwert erwirtschaftet werden konnte. Ein chinesischer Koch, der kein Deutsch konnte sollte angeblich kein rheinhessische Spezialitäten zaubern. Aber da er kein Geld mehr bekam und gekündigt wurde, gab es auf einmal keinen Koch mehr. Neueinstellung eines Koches – Fehlanzeige.
    Das die anderen Firmen ebenfalls zumindest zwielichtig sind liegt auf der Hand. Die Eintragungen in die Handelsregister scheinen nun vorgenommen zu werden. Man munkelt aber, dass die Unternehmen nicht ordnungsgemäß gemeldet seien. Dubios ist da wohl nur eine vorsichtige Umschreibung die da von Frau Großkopf iniziiert und von Herrn Günther aktiv unterstützt wird, dabei müsste ihm als Stadtbürgermeister doch wichtig sein, dass ein Traditionslokal wie „Der alte Vater Rhein“ wieder aktiv wird.
    Herr Günther kümmert sich aber lieber darum „seinen“ Rhein-Selz-Park zu vermarkten. Auch hier sei angemerkt, dass auch dort vieles sehr fragwürdig abläuft und Herr Ruhmöller sich dieses Thema mal näher zur Brust nehmen sollte. In der örtlichen Zeitung wird zwar geschrieben, dass es Baurecht gäbe. Dies ist wohl aber eine Falschmeldung. Tatsächlich gibt es wohl einen Bebauungsplan, aber keine gesicherte Erschließung. Somit auch kein Baurecht.
    Außerdem lässt Herr Günther sich lieber von Herrn Richter in Punkto „Off-Road-Strecke“ auf der Nase rumtanzen. Fährt ungeniert auf der Anlage rum und die VG-Verwaltung ignoriert offensichtlich die vorliegenden Lärmbeschwerden, bzw. leitet diese nicht an die zuständige Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) weiter. Warum eigentlich? Befürchten die Zerberusse Penzer und Neumer, dass die SGD eine falsche Entscheidung treffen könnte? Ist man da zu tief in die Rhein-Setz-Park GmbH verstrickt? Es gibt da sicher noch viele Fragen zu klären. Auffällig ist auf jeden Fall dass unterwürfige Verhalten der Herren Penzer und Neumer. Die lassen ja nichts auf ihren Niersteiner Stadtbürgermeister kommen. Da fährt sogar, wenn der Günther schreit, der Beigeordnete Neumer mal Sonntags wegen eines falschparkenden Autos nach Nierstein.

  8. Herr Ruhmöller scheut sich ja auch nicht, komplette Mails, die an einen begrenzten Personenkreis gerichtet waren, hier zu veröffentlichen. Da stört ihn das Persönlichkeitsrecht des Verfassers der Mail nicht. Warum zitiert er mein Schreiben an ihn wohl nur auszugsweise? Denken Sie mal darüber nach, bevor Sie mich der Einschränkung der Meinungsfreiheit beschuldigen. Dass die Handelsregistereintragung zum Zeitpunkt des damaligen Artikels noch nicht vollzogen war, war ein völlig normaler Verwaltungsvorgang. Daraus zu insinuieren, die Firmen seien eine Luftnummer, ist perfide.

  9. Herr Trinkl, schön, dass Sie als RA von Herrn Günther hier mitlesen und kommentieren, vielleicht erfahren wir ja von Ihnen, was es mit den erwähnten chinesischen Firmen wirklich auf sich hat; Herr Günther selbst hat ja bisher wenig Erhellendes dazu beigetragen. Seriös sieht das jedenfalls nicht aus, wenn auf einem Briefkasten eine ganze Litanei von Firmenadressen steht.
    Im obigen Ruhmöller Blog kann ich keine Polemik erkennen, eher die Ergebnisse von Recherchen. Und dass Ihr Klient Günther einen rüden Umgang mit seinen Mitmenschen pflegt, weiß in Nierstein und Umgebung jedes Kind.
    Da Herr Günther ja bis vor kurzem noch Herrn Held demonstrativ in Schutz genommen hat ist es naheliegend, auch die Geschäfte von Herrn Günther näher unter die Lupe zu nehmen. Vielleicht findet der LRH auch hier Ungereimtheiten.

  10. Interessante Geschichte, aufwändig recherchiert und nachvollziehbar belegt.
    Wäre jetzt natürlich spannend, was die Herren Günther und Schick dazu sagen, bevor man darüber öffentlich urteilt. Der angegebene Gesellschaftszweck ist ja dermaßen vielseitig, dass man da noch alles Mögliche hineininterpretieren kann.
    Auffällig ist natürlich, dass die Herren Günther und Schick offensichtlich geschäftliche Beziehungen haben. Und zwar rein privat. Mit dem Ziel jedes privaten Gesellschafters, wohl weniger etwas für das Allgemeinwohl bewirken zu wollen als vielmehr einen guten Gewinn zu machen. Bis dahin alles nicht wirklich angreifbar, aber zumindest mal nachforschenswert.
    Die Personalunion Stadtbürgermeister von Nierstein und zusätzlich bezahlter Beauftragter für den Rhein-Selz-Park in Kombination mit einer privaten Beteiligung an der genannten Gesellschaft wirft tatsächlich Fragen auf und lässt ganz vorurteilsfrei zumindest mal nichts Gutes erahnen.
    Entweder platzt in der VG Rhein-Selz demnächst die nächste große Bombe oder eben eine kleine Seifenblase.
    Man darf gespannt sein.

  11. Es wird endlich Zeit das Thomas Günther abgesetzt wird und aus Nierstein gejagt wird.
    Am besten noch mehr Einwanderer reinlassen das er sich die Taschen so richtig voll Schlagen kann wie sein Kollege in Oppenheim

  12. Sehr geehrter RA Trinkl,

    gut finde ich, dass Sie hier zum Dialog zur Verfügung stehen, gleichwohl ist mir bewusst, dass Sie die Interessen Ihres Mandanten vertreten.

    Das kritische und offene Hinterfragen von Bürgern und Journalisten hat durchaus seine Berechtigung, wie wir feststellen. Heute wissen wir, dass Vertreter des Volkes eben nicht immer im Interesse des Allgemeinwohls handelten, wie die jüngste Historie in Oppenheim zeigt.

    In Nierstein scheint es ebenfalls kritische Stimmen in der Bevölkerung zu geben, bezüglich Aktivitäten des Stadtbürgermeisters.

    Was spricht denn dagegen, wenn der Stadtbürgermeister den Bürgern von Nierstein Auskunft z.B. bezüglich „China Firmen“ und den handelnden Personen gibt und somit für Transparenz sorgt?

    Ehrlichkeit. Glaubwürdigkeit. Sorgsamkeit.
    Eigenschaften, die Bürger von Vertretern des Volkes erwarten dürfen. Fehlen diese Eigenschaften oder können sie nicht wahrgenommen, wächst Unzufriedenheit. Das wird besonders gerne von Politikern „gepredigt“ und es stimmt. Leider erfahren wir zu oft leere Worthülsen.

    Sie schreiben an Herrn Ruhmöller:
    >Ihr Artikel „Knall in Nierstein: Wo sind nur die China-Firmen?“ erschöpft sich also in einer reißerisch dargebrachten, bloßen Vermutung Ihrerseits, die jegliches journalistische Niveau vermissen lässt und offenbar nur dazu dienen soll, Herrn Thomas Günther in der Öffentlichkeit zu diskreditieren.<

    Weil ich zu den kritischen Hinterfragern gehöre, frage ich Sie direkt:
    Was genau ist reißerisch dargebracht?
    Was konkret sind Ruhmöller-Vermutungen?
    Womit oder wodurch wurde Herr Günther in der Öffentlichkeit diskreditiert?
    und
    Mit welchen Worten lesen Sie, dass Herr Ruhmöller versucht durchblicken zu lassen, die Firmen seien eine Luftnummer?

    Meiner Meinung nach geht es in Oppenheim und Nierstein nicht um die Absicht jemanden persönlich in Misskredit zu bringen oder gar Hetzjagd zu betreiben.
    Wenn aber (hier) ein oder mehrere Kommunalpolitiker nicht konsequent die Interessen und Belange der Bevölkerung wahrt und umsetzt, dann hat er auf seinem Posten nichts zu suchen.

    Das was Sie "hier" erfahren ist der Schrei nach o.g. Eigenschaften und die Befürchtung, dass Kraft eines gewählten Amtes persönliche Vorzüge generiert werden (oder versucht wird/wurde), was nicht unserer demokratischen Grundordnung entspricht.

    Ich freue mich auf Ihre Antwort,
    Petra Kuon
    Oppenheim, 15.03.2018

  13. ich erzähle einmal eine wahre Geschichte! Es ist schon eine Zeit her, da wurde ich gebeten, einem Bekannten zu helfen. Er habe sehr große Verbindungen nach China und dort ansässige Firmen wollten sich im Rhein-Main-Gebiet ansiedeln, ob ich denn nicht einen geeigneten Ort wüsste, wo man, für Chinesen, eine Reha-Einrichtung etablieren könnte. Es müsste aber schon ein Kurort sein, mit Namen. Also habe ich angefangen zu prüfen und Kontakte zu knüpfen, mit Bad Nauheim z.B., mit Bad Orb. BAD Nauheim war nicht wirklich interessiert, es kam nur zu zwei intensiven Gesprächen zwischen einem Klinikleiter, zwei Chinesen und mir. Man wollte prüfen! Bad Orb war da schon ein anderes Kaliber! Feuer und Flamme war der Bürgermeister, es gab intensiven Austausch. Als ich die wirklichen und „echten“ Unterlagen bekam, wurde ich stutzig! Pagoden sollten die bisherigen Bauten verdrängen, ein „Baudorf“ für die Arbeiter sollte vor den Toren von Bad Orb entstehen, es sollten ausschließlich Chinesen bauen, keine einheimischen Firmen, der Kurpark sollte abgerissen werden und eine chin. Landschaft sollte entstehen, mit Ladengeschäften, Badehäusern usw. Es war plötzlich alles anders als vorher in langen Gesprächen mit bereits ausgearbeiteten Plänen und Vorstellungen (Transfer von Frankfurt nach Bad Orb) Einstellung von Mitarbeitern (Deutsche) Kontakte zu Herstellern von Reha-Geräten (das war mein Part) usw. Meine Partner und ich haben dann ganz schnell die Finger weggelassen, als wir merkten, dass wir nur benutzt werden sollten. Als man mich dann auch noch wegen Immobilien in Mainz und Umgebung ansprach, z.B. IBM-Haus, war es klar, dass da ein großflächiger, undurchsichtiger Deal ablaufen sollte. Was aus der Nummer dann wurde, kann man in den Zeitungsartikeln der Lokalpresse in BAD ORB nachlesen! Da sind für mich deutliche Hinweise auf Nierstein dabei! Auch wir sollten mit in eine zu gründende GmbH eintreten; wir haben aber den GmbH – Vertrag schon nicht mehr gelesen, bzw. einem Notar übergeben!

  14. Der Herr Günther aus dem Glashaus!

    Da erkennt man doch gewisse Ähnlichkeiten der Vorgänge – oder nicht Herr Günther?
    Wer hat eigentlich die Reisekosten nach China bezahlt, wurde diese Reise aus der Stadtkasse von Nierstein bezahlt? Man könnte schon stark vermuten, dass die Reise aus persönlichen Gründen unternommen wurde.
    Und der Herr Schick war auch mal wieder dabei! Warum überrascht mich das nicht?

  15. Herr Ruhmöller, ich muß sie korrigieren:
    Ich denke, unser lieber Herr Günther war ‚Vertreter für WILKINSON‘ (nicht für SOLINGEN…) bevor er seine Polit-Karriere starten konnte – ganz wichtig…smile….
    vom Rasierklingen-Verkäufer zum Stadt?-Bürgermeister und MDL – WOW!!! – rein nach dem Motto ‚vom Tellerwäscher zum Millionär‘!

    Weiter so

  16. Am 24. Februar 2018 berichtete die AZ, dass die ersten 90 Chinesen Nierstein besucht hätten – als Folge von Günthers China-Reise. Nach Angaben der Zeitung wurden die chinesischen Gäste vom Stadtbürgermeister und dem Geschäftsführer Pierre Boos in der Sektkellerei Jakob Gerhard empfangen, auch der ehemalige Landrat Schick sei dabei gewesen. Weiter heißt es in der Zeitung: „Das Treffen diene zur Festigung der Kontakte, teilte das Rathaus mit.“

    Im Lichte des neuen Wissens fragt man sich jetzt: War das wirklich ein Empfang des Stadtbürgermeisters (für das Boos eine Rechnung an die Stadt geschickt hat)? Oder war das nicht eher ein Kunden-Termin der neuen China-Firma von Günther, Schick und Boos? Aber warum tritt Günther dann als Stadtbürgermeister auf? Und warum schreibt die AZ, dass das Rathaus etwas mitgeteilt habe?

    Offenbar wird die Zeitung von Günther gezielt benutzt, um uns Bürger für dumm zu verkaufen. Es wird höchste Zeit, dass der Mann endlich mit der ganzen Wahrheit herausrückt!

  17. Veröffentlichen Sie doch ihre komplette Mail hier, niemand hindert Sie. Oder gehen Sie gegen die Berichterstattung vor, wenn sie falsch ist. Denn aus den Auszügen, die ich lese, entnehme ich bis jetzt tatsächlich nur heiße Luft.

    Was ist perfide, wenn ein Journalist darauf hinweist, dass der vollmundigen bzw. großspurigen Ankündigung von Günther noch elementarste Verwaltungsvorgänge im Weg stehen? Herr Günther soll lieber seine Hausaufgaben machen, bevor er via AZ loslegt.

    Was haben Sie zu dem beschriebenen Vorgang – Politiker engagiert sich als Privatmann – zu sagen? Irgendwas falsch im obigen Artikel?

    Wie gesagt, ganz ganz dünnes Eis

  18. Liebe Niersteiner, schaut bitte genau hin und wehrt euch gegebenen Falls gleich. Wir Oppenheimer haben es noch nicht hinter uns, stehen aber vor einem finanziellen und vor allem menschlichen Trümmerhaufen, der Jahre, wenn nicht Jahrzehnte brauchen wird, um wieder in Ordnung zu kommen.

  19. Manche Politiker sind einfach nur blöd und gierig! Ich denke bei dieser Geschichte von Herrn Ruhmöller immer an die Bilder im SWR und der AZ, die einen SPD-Innenminister Lewentz mit einem „Käufer“ des Flughafens Hahn zeigen: Der Chinese hatte schräge, viel zu kleine Alt-Klamotten an, wirkte wie ein nicht versetzter Oberschüler – wie einer, von dem man keinen Gebrauchtwagen kauft. Aber Lewentz war voll überzeugt: Der Mann rettet den Hahn! Wir wissen, was dabei herauskam: Nichts! Sozusagen ein Fake-Chinese! Und jetzt Provinz-Bubis, die es auch mal mit dem großen Geschäft mit dem Reich der Mitte probieren wollen , zum Wohl der eigenen Kasse. Ob ein Provinz-Bürgermeister mal kapieren könnte, dass seriöse Geschäfte mit Chinesen vielleicht grundsätzlich ein paar Nummern zu groß für ihn sind – und deshalb nur chinesische Fake-Geschäftsleute Deals mit ihnen eintüten würden? Eins ist jetzt schon klar: Das geht für Günther und Schick absolut in die Hose!

  20. Herr Günther hat gerade zu dem neuen Vorgang eine Presseerklärung abgegeben.

    Ich finde es nicht in Ordnung, diese Vorgänge die mit dem Fall Held nicht das Geringste zu tun haben, überhaupt auf dieser Seite zu veröffentlichen.

  21. Ich frage mich nach der Lektüre der Story, wie viele Ruhmöllers wir brauchen, um all die Sümpfe in Deutschland trockenzulegen?

  22. Gerne. Hier ist es:

    „Sehr geehrter Herr Ruhmöller,

    hiermit zeigen wir an, dass wir den Bürgermeister der Stadt Nierstein, Herrn Thomas Günther anwaltlich vertreten. Auf uns lautende Vollmacht ist beigefügt.

    In Ihrem Beitrag „Knall in Nierstein: Wo sind nur die China Firmen?“ vom 15.11.2017 äußern Sie auf Ihrer Web-Seite „Der Oppenheim Skandal“ die Vermutung, die Mitteilung von Herrn Günther, chinesische Firmen wollten sich im Rhein-Selz -Park ansiedeln, sei falsch. Die angekündigten Firmen würden nämlich gar nicht existieren. Dies schließen Sie daraus, dass die Firmen im Handelsregister des Amtsgerichts Mainz nicht eingetragen seien. Auf diesem Hintergrund bezweifeln Sie, dass die beiden chinesischen Firmen, von denen Herr Günther in der Öffentlichkeit berichtet hatte, überhaupt gegründet seien. Zur Begründung Ihrer Behauptung führen Sie aus, dass nach Beurkundung des Gesellschaftsvertrags bei einem Notar dieser die Anmeldung an das Handelsregister umgehend vornähme. Daher müßte die Anmeldung der beiden Firmen beim Handelsregister des Amtsgerichts Mainz bereits vorliegen.

    Damit kommen Sie Ihrer journalistischer Sorgfaltspflicht nicht nach. Denn richtig ist, dass ein Notar die Anmeldung an das Handelsregister regelmäßig erst vollzieht, wenn ihm der Nachweis vorliegt, dass das Stammkapital mindestens zur Hälfte auf dem Firmenkonto eingezahlt worden ist. Dazu muss das Bankkonto der Gesellschaft eröffnet sein, was regelmäßig erst nach der Gründung in Form der Beurkundung des Gesellschaftsvertrags möglich ist. Ferner sollte auch Ihnen bekannt sein, dass Überweisungen aus dem außereuropäischen Ausland, insbesondere aus der Volksrepublik China, auf deutsche Bankkonten aus tatsächlichen und rechtlichen Gründen mitunter etwas Zeit benötigen. Beispielsweise sind die Bestimmungen des Geldwäschegesetzes zu beachten.

    Uns liegen sowohl vollständige Kopien der Gründungsurkunden beider Firmen der Notarin Strömer vom 22.09.2017 vor, als auch Belege, wonach das Stammkapital und zwar schon in voller Höhe von je 50.000,00 EUR auf den Bankkonten dieser beiden Firmen in Gründung am 17.11.2017 eingezahlt worden ist. Die Eintragung in das Handelsregister kann und wird also in Kürze vorgenommen werden.

    Ihre Unterstellung, die Tatsache, dass bei dem Handelsregister noch nichts darüber bekannt sei, lasse darauf schließen, dass es die Firmen nicht gäbe, ist also grob falsch und irreführend. Richtig ist zwar, dass eine GmbH konstitutiv erst mit Eintragung in das Handelsregister entsteht. Vor der Eintragung gibt es die Gesellschaft jedoch schon im Gründungsstadium, was im Rechtsverkehr mit dem Zusatz „i.Gr.“ in abgekürzter Form bezeichnet wird.

    Richtig ist des Weiteren, dass die normale Zeitdauer der Gründung und Registrierung einer deutschen GmbH, deren Gesellschafter chinesische Investoren sind, auch im vorliegenden Fall nicht ungewöhnlich lange gedauert hat, so dass ihre Schlüsse, Herr Günther sage in der Öffentlichkeit die Unwahrheit, wenn er von chinesischen Investoren berichte, schlicht falsch sind.

    Ihr Artikel „Knall in Nierstein: wo sind nur die China Firmen“ erschöpft sich also in einer reißerisch dargebrachten, bloße Vermutung Ihrerseits, die jegliches journalistische Niveau vermissen lässt und offenbar nur dazu dienen soll, Herrn Thomas Günther in der Öffentlichkeit zu diskreditieren. Durch eine sorgfältige Recherche hätte sich das vermeiden lassen.

    Da wir davon ausgehen, dass Sie, weil der Vorgang Ihnen an und für sich sehr unangenehm sein müsste, umgehend eine Richtigstellung auf Ihrem Blog im Internet vornehmen, wollen wir momentan davon absehen, eine förmliche Gegendarstellung zu verlangen. Das bleibt aber vorbehalten. Eine Entschuldigung Ihrerseits bei Herrn Günther kann man zwar nicht juristisch durchsetzen, wäre aber wohl angezeigt und ein Gebot des Anstands.

    Weitere schlecht recherchierte Tatsachen und Vermutungen tauchen in Ihrem „Wochen-Rückblick: Oppenheim scheint aufgewacht“ auf. So hatte Herr Günther nie behauptet, „alles“, also auch eine Fachhochschule sei „notariell unter Dach und Fach“. Hier war immer nur von Absichten des Investors die Rede, eine solche Fachhochschule zu gründen. Herrn Günther hat es auch nicht „umgehauen“, als er Ihre schlecht recherchierten Artikel über ihn und die angebliche Nichtexistenz chinesischer Investoren zu lesen bekam. Er war zu Recht echauffiert, wie man solche unbegründeten Behauptungen und bloße Vermutungen, die auf unzureichender und lückenhafter Recherche von üblichen Verwaltungsvorgängen resultieren, ins Internet setzen und sich damit, wie Sie das tun, auch noch brüsten kann. An der Versammlung des CDU Verbands Rhein-Selz hat er schlicht wegen einer Erkältung nicht teilgenommen.

    Grundstückskaufverträge zwischen Investoren und dem Eigentümer der Grundstücke werden auch nicht der Verbandsgemeinde zum Zwecke der Prüfung, ob ein Vorkaufsrecht existiert, vorgelegt, sondern der Gemeinde oder Stadt selbst, das nur nebenbei.

    Sollten Sie wiederholt ehrenrührige Behauptungen über Herrn Günther veröffentlichen, die auf solchen bloßen Vermutungen und unrichtigen Schlussfolgerungen beruhen, sind wir bereits jetzt dazu beauftragt, rechtliche Schritte gegen Sie einzuleiten.

    Mit freundlichen Grüßen

    Rechtsanwalt Trinkl“

  23. In welcher Eigenschaft hauen Sie eigentlich hier so dermaßen auf den Putz?
    Als betroffener Urheber eines Schriftsatzes?
    Als Parteivertreter von Herrn Günther?
    Ist Ihr Mandant überhaupt damit einverstanden, dass der Schriftsatz vollumfänglich veröffentlicht wird?
    Umfassen Ihre öffentlichen Äusserungen zum Sachverhalt (so kurz nach der Veröffentlichung im Blog!) noch das Mandat, oder haben SIe eventuell eine Blankovollmacht (wie ich es allerdings nur aus ganz speziellen Bereichen der strafrechtlichen Rechtspflege kenne) und müssen SIe eventuell nur noch das Datum eintragen?
    Ich persönlich habe das Gefühl, dass das hier nur der ganz ganz kleine Beginn einer ganz ganz großen „Freundschaft“ wird. Andeutungen konnten SIe in dem Blog bereits häufig genug lesen.

  24. Sehr geehrter Herr Trinkl,

    perfide ist es, die Bevölkerung für dumm verkaufen zu wollen und dann zu poltern, um von den tatsächlich vorhandenen Ungereimtheiten abzulenken. Ich kann an dem, was hier veröffentlicht wurde, nichts reißerisches oder verunglimpfendes erkennen. Das liegt evtl. daran, dass Herr G. nicht mein Klient ist, aber, substantielles haben Sie leider nichts geliefert, nur vage Andeutungen! Und, wenn es denn so falsch war, was Herr Ruhmöller veröffentlicht hat, warum keine einstweilige Verfügung oder ein Hauptsacheverfahren?? Das ist verwunderlich! Veröffentlichen Sie doch Ihr Schreiben, Sie sind Herr des Verfahrens, oder?

  25. Genau das ist der Knaller: da fährt einer als Stadtbürgermeister mit seinem Beigeordneten und dem (gerade mal Ex-)Landrat öffentlichkeitswirksam nach China um für die Stadt nur das Beste heraus zu schlagen. Vergisst dabei aber nicht zu betonen, dass die Reise überwiegend von Dritten finanziert wurde (Vorteilsnahme, Bestechlichkeit ….). [Das war schon ziemlich „blöd“, aber nette Bildchen vom Buiffet konnten wir sehen].
    Dann macht er im Hintergrund Vorbereitungshandlungen, um sich als „Privatmann“ die Taschen zu füllen. Um davon abzulenken haut er seinen Kumpel Maggus öffentlich in die Pfanne, dass das nicht so ganz korrekt sei und die Rote Linie übnerschritten ist…..
    Und warum er plötzlich das Interesse und die Kompetenzen an Bauangelegenheiten hat (ich meine Gewerk Bau, nicht den umgangssprachlichen „Bau“ …)???

  26. @ RA Trinkl
    Sie antworteten mir auf meine Fragen wie folgt:

    „Herr Günther hat gerade zu dem neuen Vorgang eine Presseerklärung abgegeben.
    Ich finde es nicht in Ordnung, diese Vorgänge die mit dem Fall Held nicht das Geringste zu tun haben, überhaupt auf dieser Seite zu veröffentlichen.“

    Man kann Herrn Ruhmöller vielleicht manchmal eine spitze Feder nachsagen (das bringt womöglich der Beruf mit sich, ähnlich wie bei Juristen), dass er jemanden diskreditiert hat konnte ich bisher nicht feststellen.

    Sie schreiben auch: „,Knall in Nierstein: Wo sind nur die China-Firmen?‘ erschöpft sich also in einer reißerisch dargebrachten, bloßen Vermutung Ihrerseits, die jegliches journalistische Niveau vermissen lässt und offenbar nur dazu dienen soll, Herrn Thomas Günther in der Öffentlichkeit zu diskreditieren.“

    „Vermutungen, die jegliches journalistische Niveau vermissen lassen“, kann ich bis dato unmöglich bestätigen, denn vielmehr fällt auf, dass andere Berichterstatter sich seiner Recherchen mitunter bedienen und/oder Themen aufgreifen und dann ebenfalls enthüllen. Daraus schlussfolgere ich, dass er in Summe gut sein muss, sonst würde er von seinen Kollegen Ignoranz erfahren.
    Also bis jetzt, aus meiner Sicht, Enthüllungsjournalismus – okay, schonungsloser Enthüllungsjournalismus.
    Aber testen Sie die Enthüllungsjournalisten doch mit widerlegen und belegen.

    Ich wiederhole mich zwar, dennoch: es geht nicht um private Personen die „hier“ hinterfragt werden, sondern um Kommunalpolitiker – und deren Aktionen/Handlungen/Geschäfte – die sich gegenüber dem Souverän freiwillig verpflichtet haben.

  27. Na, da sind wir ja jetzt alle gespannt, wie die von RA Trinkl angekündigte Pressemitteilung des Niersteiner GröBaz lautet. Die AZ wird lange brauchen, bis sie sie veröffentlicht. Denn jetzt kann sie nicht wieder, wie einst bei Held, erstmal über die furchtbar schlimmen Angriffe gegen den Bürgermeister und dessen Geheule darüber berichten – jetzt ist sie gezwungen, über die Sache als solche erst einmal zu schreiben.
    Irgendwie immer wieder schön zu beobachten, wie Herr Ruhmöller die Presse vor sich hertreibt!
    Warum übrigens veröffentlicht der Chef des niersteinisch-chinesischen Welthandelskonzerns Günther seine Pressemitteilung nicht hier im Skandal-Aufklärungs-Leitmedium? Angst vor Leserbriefen?

  28. Wer gestern aufmerksam die Allgemeine Zeitung (Ausgabe Landskrone zu Nierstein) zu den Vorkommnissen rund um die geplante Off-Road-Strecke im Rhein-Selz-Park gelesen hat, stösst dort auf eine Firma mit dem Namen „Real Work GmbH“ mit Sitz in Zornheim. Augenscheinlich steht diese Firma mit dem Investor Richter über einen seiner Mitarbeiter in Verbindung. Gibt man diesen Namen „Real Work GmbH“ im Internet ein, taucht eine Internetseite eines Design-Büros mit dem Namen „publicum“ in Selzen auf, welches mit der Seite der Firam „Real Work GmbH“ verlinkt ist. Diese Firma gehört wiederum dem Sohn von Michael Reitzel dem Buddy von Thomas Günther. Alles ein Zufall?

  29. Es war Herrn Trinkl ganz offensichtlich ein großes Anliegen, seinen Brief hier im Wortlaut veröffentlicht zu sehen. Inzwischen hat er versichert, dass sein Mandant gegen eine Veröffentlichung nichts einzuwenden hat (O-Ton Trinkl: „selbstverständlich hatte ich diesen Schritt mit Herrn Günther vorab in einem Telefonat abgestimmt.“) Deshalb kommen wir seinem Wunsch gerne nach.

  30. Sven aus Oppenheim

    Da scheint ja einiges Potential in den Vorgängen in und um Nierstein zu stecken. Wird Zeit für eine weitere Enthüllungsseite (der-nierstein-skandal?).

  31. Na, was wird Herr Schick schon dazu sagen? Etwas in der Art, dass da von der Presse wieder eine Pogromstimmung geschürt wird.
    Eine Entschuldigung für den verbalen Blackout von Schick beim SPD Neujahrsempfang hat man noch nicht gehört, oder hab ich da was verpasst?

  32. Dr. Volkhart Rudert

    Eine empfehlenswerte Lektüre:
    Geschäfte machen mt Chinesen
    Insiderwissen für Manager
    von Ming-Jer Chen ISBN 3-593-37334-3 Campus Verlag Frankfurt/New York
    Ming-Jer Chen war Professor für Business Administration an der Universität von Virginia und Senior Fellow an der Chinesischen Universität von Hong Kong. Er war Gründungsdirektor der „Global Chinese Business Iniative“ an der Wharton School.
    Für den Aufbau eines deutsch-chinesischen Handelsunternehmens 2004/2005 hat mir die Lektüre sehr geholfen. Der eher ganzheitliche Ansatz chinesischer Wirtschaftspolitik betont die Mitarbeiterbeziehung, schwierig für Menschen, die glauben immer allein den „rechten Weg“ (Tao) zu kennen.

  33. Naja, das ganze könnte durchaus auf ganz RPL ausgedehnt werden. Seit 1991 regiert die SPD. Zeit genug für Seilschaften aller Couleur. Hier wurde ja über Verbandsgemeinde, Kreisverwaltung bis hin zum Land alles gedeckelt und nicht verfolgt. Der Sumpf ist größer als man sich vorstellen kann, manche denken, sie seinen Ludwig XIV, was leider scheinbar so lange funktioniert bis man dann auffliegt & es so doll getrieben hat das selbst die besten Beziehungen nix mehr nützen. Als Bspl. für verkorkste Landespolitik mal den „Kurti Beck“, als da wären, sein geliebter FCK, der Flughafen Hahn, der Nürburgring, Schloß in der Pfalz. Schöne Hinterlassenschaften für die der doofe Steuerzahler nun aufkommen darf…

  34. @Herr Trinkl, ihr Schreiben an Herrn Ruhmöller klingt zwischen den Zeilen nach „Mist, da hat mich einer erwischt, ich hab zwar nichts in der Hand, um die Berichterstattung zu unterbinden, aber probiere es mal mit leeren, weil nicht durchsetzbaren Drohungen.“

    Sie haben offenbar noch nicht oft mit Journalisten zu tun gehabt, sonst wüssten Sie, dass Bellen ganz ganz oft nicht genügt. Bei ihrem Stil: Wenn ich mal einen Anwalt brauche, weiß ich, an wen ich mich nicht wende.

    Und was sagen Sie zu dem eigentlichen Vorwurf„Poliker vermischt privates mit öffentlichem Interesse“? Ist da was falsch dran? Zweites Mal gefragt, Antwort wäre super.

  35. Muckel ….ja ich habe den Herrn Günther schon in einem Bekleidungsgeschäft schreien gehört, als er mit seiner Frau dort war. Fremdschämen war für mich angesagt. Für mich ist dieser Mann menschlich schon lange durch. Unsympathisch, überheblich und frech so kenne ich ihn. Für mich war er nie glaubhaft, ein paar Zeilen der Pressefreiheit hin oder her. Von wem werden wir heute eigentlich nicht belogen?

  36. Das ist ja verrückt, unter der gleichen Adresse in Selzen mit dem gleichen Inhaber ist auch die Agentur KomMa 2 aufzufinden, diese Agentur Ist Domaininhaber von http://www.rhein-selz-Park-Nierstein.de ! Die Seite wurde schon seit 2015 nicht mehr aktualisiert, man wird mittlerweile zu Firma Lehmann umgeleitet. Das ist doch mal eine super Internetpräsenz, vielleicht sollte man die Seite ins chinesische übersetzen 🙂

  37. Werter Herr Trinkl,

    ich darf zunächst Ihre Äußerung zitieren: „Ich fin­de es nicht in Ord­nung, die­se Vor­gän­ge (,) die mit dem Fall Held nicht das Gerings­te zu tun haben, über­haupt auf die­ser Sei­te zu ver­öf­fent­li­chen.“
    Erlauben Sie mir dazu einige Anmerkungen.

    Sie dürfen das natürlich gerne finden, wie Sie möchten. Als Anwalt von Herrn Günther wäre ich auch nicht begeistert. Und Sie haben völlig recht: Die bisherigen Ergebnisse der Recherche lassen keine Verbindung zur Person Marcus Held erkennen.

    Wir möchten das aber auch gerne alles finden, wie wir es möchten. Es gibt nämlich eine unübersehbare Schnittmenge zwischen den Herren Held, Schick, Günther u.a. und wir alle hier sind auch weiterhin an einer Aufklärung des „System Held“ sehr interessiert. Scheinbar lief da viele Jahre lang nicht nur in der Stadt Oppenheim, sondern auch in der VG Rhein-Selz nicht alles so, wie es Bürger von ihren gewählten Vertretern erwarten dürfen. Und deshalb gehört das auch hierher.
    Und gewisse Parallelen zu den Vorgängen in Oppenheim sind ja zu erkennen. Herr Günther ist von der VG Rhein-Selz gegen Entlohnung beauftragt, diesen „Rhein-Selz-Park“ zu entwickeln, was er auch als Niersteiner Stadtbürgermeister ohne Posten des VG-Beauftragten dazu machen könnte. Und es ist schon seltsam, dass Herr Günther dazu noch privates Geld in eine etwas dubios anmutende Gesellschaft mit offensichtlicher Gewinnabsicht investiert, die möglicherweise diesen Zweck ebenfalls erfüllen soll. Noch dazu mit dem ehemaligen Landrat, was schon an sich eine seltsame Geschäftsbeziehung ist.
    Um es mit den Worten ihres Mandanten zu sagen: Für ihn wurde im Fall Held eine rote Linie überschritten. Für viele Andere war sie zu diesem Zeitpunkt längst überschritten. Und wir wollen nun alle wissen, ob es da in Nierstein ebenfalls solche Linien gibt und ob die für uns alle nicht hinnehmbare Verbindung aus Kommunalpolitik und privaten geschäftlichen Interessen in der VG Rhein-Selz eher die Regel als die Ausnahme darstellt.

    Wir alle hier haben in den letzten Monaten erlebt, dass – nach einer anfänglichen gesunden Skepsis – die Recherchen von Herrn Ruhmöller und anderen nicht völlig aus der Luft gegriffen waren. Was anfangs noch als eine Art Racheaktion aussah (Held: „Jemand will mich zerstören“) und man noch die Unschuldsvermutung gelten lassen musste, ist selbst von den gewagtesten Vorstellungen in vielen Punkten sogar noch weit übertroffen worden. Zwar denkt man jeden Tag: „So, das war es jetzt aber wirklich!“ und dann kommt der nächste Schlag.
    So wirklich verwundert wäre hier auch niemand mehr, wenn jetzt auch noch die angesprochenen Personen zuvor Areale im Rhein-Selz-Park privat erworben hätten. Oder etwas Anderes jenseits unserer heutigen Vorstellungskraft. Das soll keine Unterstellung sein, sondern nur die Feststellung, dass man mittlerweile mit allem rechnen kann.
    Vielleicht ist ja auch alles ganz anders und völlig harmlos. Vielleicht wollen Herr Schick und Herr Günther gemeinsam z.B. Niersteiner Weinspezialitäten nach China exportieren und damit den örtlichen Winzern neue Absatzmärkte erschließen oder so. Warten wir also mal ab.

    Doch weil in einem Jahr in Rheinland-Pfalz Kommunalwahlen anstehen, kann es doch auch nur im Interesse Ihres Mandaten Thomas Günther sein, frühzeitig eventuelle Gerüchte auszuräumen als damit eine Woche vor dem sowieso schon in der VG Rhein-Selz mit Spannung erwarteten Wahlsonntag konfrontiert zu werden.

    Aber die Bürger sind wachsam und empfindlich geworden. Und sie hinterfragen. Nicht nur in Oppenheim, sondern nun auch in Nierstein, in der VG Rhein-Selz und darüber hinaus.
    Und das ist gut so.
    Für Oppenheim, für Nierstein, für die VG Rhein-Selz und darüber hinaus.
    Und somit für uns alle.

    Und dazu zählen auch die vielen Kommunalpolitiker, die völlig ehrlich und aufrichtig und ohne Gedanken an Eigennutz mit viel persönlichem und zeitlichem Engagement ihre direkte Umgebung gestalten möchten und deren Integrität nunmal durch solche Ereignisse in der VG Rhein-Selz, auch wenn es nur Gerüchte sein sollten, ebenfalls zerstört wird. Wenn Ihr Mandant die aufgezählten Eigenschaften auf sich vereint, ist ja alles prima.

  38. „Günther trat der GmbH offiziell erst am 27. Dezember bei. „Schon damals hatte ich ein ungutes Gefühl, ich kannte ja die aufgeheizte Atmosphäre“, sagt er heute.“
    Das klingt jetzt nicht nach irgendeiner Art von (Un-)Rechtsbewusstsein 😉
    Vielmehr ist der eilige Austritt als Folge der massiv ins Rollen geratenen Held Affäire zu vermuten.

    „….beim Innenministerium und bei Rechtsanwälten rückversichert, dass es gegen sein Engagement keine juristischen Bedenken gebe.“ Das mag sogar sein, selbst die Staatsanwaltschaft negiert im Moment strafbares Handeln des Oppenheimer Helden in Bezug auf seinen privaten Immo-Deal – aber wir haben erlebt, dass genau das Zoar-Haus der Vorgang ist der MH sütrzen ließ. Dies zu vermeiden dürfte die Ursache des reinen Weiterverkaufs der Anteile TG’s sein.

    „„Im- und Export von Lebensmitteln aller Art, insbesondere von Wein- und Likörspezialitäten, Spirituosen und nicht-alkoholischen Getränken. FERNER die PLANUNG, BERATUNG und UMSETZUNG von Bauprojekten sowie die Durchführung von Veranstaltungen und Events im In- und Ausland.““
    Der offenkundig wesentliche Geschäftszweck wird schön umrahmt von allerlei Gedöhns, selbstverständlich wollt sich TG niemals an etwas beteiligen was mit dem Rhein-Selz Park zu tun hat. Niemals nicht.

    Der hat der „Instinkt-Politker“ TG gerochen, dass das Ärger geben kann.

    Am Rande: über eine der vielen Briefkastenfirmen im „Alten Vater Rhein“ beömmel ich mich immer noch – ich sag nur ASAP GmbH. Die Sobald (As soon) Als (As) Möglich (Possible) Gesellschaft mit beschränkter Haftung

  39. Hans-Georg Keßler

    @O.S.

    Ein hervorragender Beitrag. Vielen Dank !

    Insbesondere Ihr letzter Absatz hat es in sich. Einige wenige schwarze Schafe -diejenigen im Glashaus- diskreditieren eine große Herde an aufrichtigen und uneigennützigen Kommunalpolitikern. Wir haben jetzt in Ingelheim eine neue Schäferin. Ich hoffe sehr, dass sie auch hier mit ruhiger und fester Hand konsequent vorangeht. So wie ich sie bislang kennengelernt habe.

  40. „Ich habe ein reines Gewissen“ – das hatte Christoph Daum auch …mit anderen Worten: ich glaube Günther kein Wort.

    Eher Typischer Fall von Gier frisst Hirn – die Gedanken, die Günther jetzt via AZ an die Öffentlichkeit trägt, hätte er sich als weitsichtiger Politiker gerne vor GmbH-Beteiligung machen dürfen. So aber bleibt der Eindruck der fehlenden Weitsicht wegen der Absicht, in der Stadt, die er politisch führt, persönlichen Reibach zu machen.

    Und wenn alles ach so klar und sauber ist: Warum schaltet Günther dann einen Anwalt ein – bräuchte er doch gar nicht.

  41. Lieber Herr Trinkl,
    das bedeuted nichts. Es ist die selbe Zeitung die sehr lange darüber berichtete, wie Herr Held politisch zerstört wird. Für wie doof halten Sie und Ihr Mandant eigentlich die Leser ?

  42. So ganz unplausibel ist die Erklärung von Thomas Günther aber auch nicht und man sollte diese vielleicht mangels anderer Erkenntnisse einfach mal so hinnehmen. Den mehr als faden Beigeschmack hat er ja scheinbar noch rechtzeitig selbst bemerkt und ein Schaden scheint auch nicht entstanden zu sein. Immerhin.

    Dennoch bleibt, dass man ohne diesen Blog hier mal wieder völlig ahnungslos geblieben wäre, was einige Kommunalpolitiker noch so alles treiben. Von dieser kurzfristigen Gesellschaftsbeteiligung des Herrn Günther hätten wir ja ansonsten wohl nie erfahren.
    Und am meisten ärgert eben wieder diese ständige Undurchsichtigkeit und Verborgenheit …

  43. Thomas GÜNTHER und seine Glaubwürdigkeit…………..
    Bevor die ehemalige VG Guntersblum mit der VG Nierstein-Oppenheim zwangsfusioniert wurde, hatte Thomas GÜNTHER (damals noch CDU- MdL) zusammen mit seiner SPD-Kollegin Anklam-Trapp an einer Talkshow im Guntersblumer Dorfgemeinschaftshaus teilgenommen. Während die SPD-Abgeordnete klar für die Fusion Position bezog, erklärte Thomas Günther ganz unmissverständlich: eine Zwangsfusion mit der VG Nierstein-Oppenheim würde es mit ihm nicht geben; vielmehr unterstütze er den Erhalt der VG Guntersblum. Soweit so gut…..
    Während seinem Landtagswahlkampf wurde er durch Mitglieder der BI rückhaltlos unterstützt, zumal er sich für die VG Guntersblum, deren Eigenständigkeit, aber gegen eine Zwangsfusion aussprach. Auf einer Wahlkampfveranstaltung der CDU auf dem Guntersblumer Marktplatz unter Anwesenheit von Frau Julia Klöckner rief er lautstark ins Mikrofon, er trete für den Erhalt der VG Guntersblum ein und wehre sich gegen eine Zwangsfusion.
    Nachdem er in den Mainzer Landtag eingezogen war, konnte man einige Wochen später in der AZ -Landskrone lesen, dass exakt dieser Thomas Günther nun einer Fusion der VG-Nierstein-Oppenheim und der VG Guntersblum positiv gegenüberstehe, da sich dadurch eine leistungsstarke VG-Verwaltung bilden würde.
    Zur allgemeinen Info: zuvor hatte sich die Bevölkerung der VG Guntersblum in einem Bürgerentscheid mit knapper Mehrheit für die Eigenständigkeit ihrer Verbandsgemeinde ausgesprochen.
    Diese Fakten sind alle nachprüfbar und im Archiv der AZ-Landskrone abrufbar, auch wenn sie schon etwas länger zurückliegen.
    ….liebe Wähler/innen, bilden Sie sich bitte nun ihre eigene Meinung hinsichtlich der Glaubwürdigkeit.

  44. @ Herr Trinkl, geradeaus denken bitte. Der direkte Gedankengang lautet: Unschuldige brauchen keinen Anwalt.

    Oder?

    Und zum vierten Mal die Frage: Was sagen Sie dazu, dass ein Politiker politische Anstrengungen unternimmt, um ganz offenbar privat davon – eher mehr als weniger im Verborgenen – profitieren zu wollen?

  45. Sagt Thomas Günther uns wirklich die Wahrheit? Oder belügt er die Bürger seiner Stadt mit seinen Zeitungsmeldungen? Zwei Hinweise:

    Am 27. Dezember 2017 sei er offiziell als Gesellschafter der „Rhein Building and Trading GmbH“ beigetreten, schreibt die AZ. Das stimmt so nicht: Die Gründungsurkunde datiert nachweislich vom 19. Dezember 2017 (kann man im Handelsregister nachschauen oder bei Ruhmöller lesen), bei diesem Termin ließ sich Günther von Xinru Großkopf vertreten. Er hat seine Unterschrift am 27. Dezember nachgeholt, das ist kein offizieller Beitritt: Damit war die Gründung vom 19.12.2017 rückwirkend rechtswirksam.

    Ende Februar will er dann den Verkauf seiner Anteile in die Wege geleitet haben, sagte er der AZ. Wenn das stimmt, dann war es eine Unverschämtheit, als er am 21. Februar als Bürgermeister der Stadt Nierstein eine Presseerklärung herausgegeben hat, in der zu lesen war, dass er als Stadtbürgermeister 90 Chinesen in der Wein- und Sektkellerei Jakob Gerhard empfangen habe, und zwar mit Claus Schick (Ex-Landrat) und Pierre Boos (GF bei J. Gerhard). Günther und die beiden ehrenwerten Herren waren zu jener Zeit Gesellschafter eines Unternehmens, das Geschäfte mit den chinesischen Besuchern machen wollte. Das war dann also kein Empfang des amtierenden Stadtbürgermeisters und eines Ex-Politiker, wie die Rathaus-Mitteilung wohl vermuten lassen sollte. Das war eindeutig ein Geschäftstreffen von privaten Unternehmern, die mit den Chinesen Geld verdienen wollten. Gegen das Geldverdienen ist gar nichts einzuwenden. Aber es kann doch wohl nicht wahr sein, dass Günther als Bürgermeister auftritt und spricht und in Wahrheit seine eigene Firma meint.

    Am 1. März ist Günther aus der Firma ausgeschieden. Auf der städtischen Pressemitteilung über das Geschäftstreffen bei J. Gerhard (das am 21.02.18 stattfand) ist als Datum der 21. März 2018 angegeben (http://www.nierstein.de/presseerklärungen/). Nur ein Versehen? Oder wollte Günther Spuren verwischen und uns täuschen?

  46. Der Zeitungsbericht von Günther ist wirklich eine einzige Peinlichkeit – für Günther, dass er sich auf diese Weise reinzuwaschen versucht, aber auch für die AZ, die sich für eine solche Hofberichterstattung hergibt. Beim Googeln fiel mir auf:

    Im aktuellen Bericht schreibt die AZ: „Der CDU-Politiker ging nach dem Erscheinen eines entsprechenden Berichts im Internet in die Offensive und wendete sich an diese Zeitung.“

    Vor fast genau einem Jahr, am 28. März 2017, berichtete die AZ darüber, dass in einem Dossier Vorwürfe gegen Marcus Held erhoben worden seien. Damals schrieb sie: „Nun ist der mediengewandte 39-Jährige in die Offensive gegangen. (…) Und er geht, über diese Zeitung, selbst an die Öffentlichkeit.“

    Wir lernen: Wenn ein Politiker in die Offensive geht und sich an die AZ wendet oder über die AZ an die Öffentlichkeit geht: Dann muss das, was wir zu lesen kriegen, nicht unbedingt wahr sein. Held hat damals volle Kanne gelogen („jemand will mich zerstören“) – herrlich, diese Sprüche heute nachzulesen.

    Mal gucken, was mit Günther in einem Jahr ist 😉

  47. Das Anwälte von Gebühren leben und sich nicht immer ihre Mandantschaft aussuchen können, entschuldigt manchmal. Aber gewiss nicht in jedem Fall.

  48. Nur mal so am Rande – liege ich da richtig?
    Am 26. oder 27.2.18 hat M.Held für T. Günther eine rote Linie überschritten und am 01.03.18 scheidet T. Günther aus der China – Gesellschaft wieder aus ?
    Hmm !?

  49. Nicht am Rande, Sie treffen vermutlich in Schwarze.

    Kurios ist wahrscheinlich die Tatsache, dass die persönliche Vorteilsnahme, – die höchstwahrscheinlich die einzige Legale der 15 zu untersuchenden Punkte war, zum Sturz des Helden führte. Eine Aktion, von der Spekulanten leben, gewiefte Geschäftsleute bewundert werden , die in Aktiengesellschaften mit Gefängnis bestraft und dann in der Tat in der Kommunalpolitik mit Verachtung belohnt werden.

    Allein das Vorgehen – die Anfragen des Herrn Bürgermeister von Nierstein an Stellen, die ihm Nicht-Strafbarkeit wohl bekundeten, er dann aber sehen musste, dass selbst, wenn er nicht außerrechtlich handelet, das Vertrauen der Bürger verspielten zeigen die Intention.

    Ich schätze, dass Herr Ruhmöller schon die 2. Kerbe in seinen Bogen schnitzen kann. Und er sollte ruhig in der Griffmitte bleiben, denn ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass er noch Platz braucht.

  50. Gucken, was mit Herrn Günther in einem Jahr ist?
    Entweder ist er ganz, ganz gewieft oder es heißt:

    „… Günther wer?“

  51. Die Frage ist echt gut – aber bösartig:-)
    Das hat sich Herr Günther nicht getraut;
    bei Marcus Held würde ich im Nachhinein sagen, dass war gar kein so
    ungeschickter Schachzug – allein der Antrag strotzt dann ja
    vor lauter Unschuldsvermutung.

  52. … und wenn die Niersteiner eine Demo ‚zu Ehren‘ von Herrn Günther organisieren, ein schöner und geräumiger Marktplatz ist ja vorhanden. Bin mir sicher, dass etliche Oppenheimer zur Unterstützung unserer Freunde rüberkommen. Wir könnten auch Trillerpfeifen mitbringen, um das Geplärre von Herrn Günther zu übertönen; unser Trillerpfeifen-Spender hat noch ne ganze Kiste übrig.
    Übrigens, Felix, vielen Dank für die Trillerpfeifen, damit haben wir uns ordentlich Gehör verschafft, und einigen Herrschaften im Oppenheimer Rathaus dürften noch immer die Ohren klingeln.

  53. für die VG Rhein-Selz schon mal mindestens 3: Oppenheim, Nierstein und VG (Herr Penzer). Für die übrigen Gemeinden der VG gilt die Unschuldsvermutung. Aber in einer VG mit solchen Spitzen wie die Herren Penzer und Reitzel können einem schon Bedenken kommen, ob da nicht mafiöse Strukturen etabliert wurden.
    Aber: ich bin mir sicher, dass es in einigen Gemeinden der VG seriös zugeht, und dass man dort nicht erst per Gemeinderatsbeschluss festlegen muss, ab sofort Recht und Gesetz zu befolgen – wie in Oppenheim geschehen.

  54. das müsste Herr Krethe beantworten können, denn der war ja zusammen mit dem GF der Tourismus GmbH Bodderas (ist inzwischen völlig abgetaucht) beim vietnamesischen Botschafter in Berlin. Eventuell gibt es aber schon einen Briefkasten, auf dem die Namen vietnamesischer Firmen aufgelistet sind. Ich vermute aber, der Oppenheim Skandal ist via Internet inzwischen auch in Vietnam bekannt, und jeder seriöse Vietnamese macht einen großen Bogen um Oppenheim.
    Apropos Bodderas: existiert die Tourismus GmbH noch, und kriegt er unverändert sein fürstliches Gehalt?

  55. Herausdrängen, wo ein freiwillger Rückzug verpasst wurde!

    „CDU Rhein-Selz: Parteivrostand will Krethe aus der Fraktion drängen“ (Orginal AZ)
    Herausdrängen? Interessant, dass das überhaupt notwendig ist. Wäre nicht der formale Ausschluss des Herrn Krethe durch die Fraktion, spätestens 2017 nach dem Ausschluss im Oppenheimer Stadtparlament, angebracht gewesen? Ein Mensch mit Format würde wohl, wenn er 2016 „seine“ Partei verlässt logischerweise auch eine CDU-Fraktion verlassen, egal auf welcher Ebene. Hier ging es offensichtlich für Herrn Krethe und TG nur darum das „bewährte“ Geflecht mit wechselseitigen Vorteilsgewährungen zu erhalten. Die AZ schreibt „Nun kann Krethe natürlich nicht gezwungen werden, sein Mandat abzugeben“.
    Hm, mag sein, dass ich mich irre aber mM ist Krethe als Mitglied des VG-Rates gewählt, dieses Mandat kann man ihm sicher nicht entziehen. Sehr wohl aber den Status als Mitglied einer Fraktion. Das System Held/Günther wird durch ein weiter so sicher nicht gesprengt.
    In typischer Günther Manier wird mal wieder gepoltert –„„ungeheuerlicher Vorgang““.Aha, wenn bei Herrn Günther und Konsorten kein Veränderungswille erkennbar ist, man weiter alte Seilschaften pflegt, so muss vom Vorstand der Partei agiert werden. Mit einem weiter so Herr Günther ist die CDU für mich auf lokaler Ebene absolut unwählbar. Zeit für Veränderung!
    Schade, dass die AZ hier ähnlich wie im Vorjahr beim Held Skandal Günther von Verschwörungen gegen seine Person fabulieren lässt.

  56. http://www.allgemeine-zeitung.de/lokales/oppenheim/vg-rhein-selz/nierstein/erst-rein-dann-raus–niersteiner-stadtchef-guenther-kauft-anteile-an-gmbh-mit-china-beteiligung-und-zieht-sich-dann-wieder-zurueck_18594422.htm#cxrecs_s

    Es ist nur nur peinlich sondern auch schlechter Journalismus. Es kann einfach nicht sein, dass die AZ solche Hofberichterstattung nach der Affäre Held mit anderen Politikern fortsetzt. Man hat wirklich das gefühl der Artikel wurde in Nierstein im Rathaus geschrieben.

  57. Ich gehe mal davon aus, dass das aus der Redaktion in Nierstein unter anwaltlicher Beteiligung an die Lokalredaktion Landskrone eingetütet wurde.

    ****
    Das ganze Treiben ist doch bereits von Anfang an auf (durchsichtige) Beine gestellt worden. Es wurde ganz deutlich betont und in der Presse herausgestellt, dass die Geschäftsreise von Dritten, nämlich den Handelspartnern, finanziert wurde (Die Oppenheimer waren mit dem Bahn-Sparticket nach Berlin gekutscht um Vietnamesen zu bezierzen. Das Kabinettstückchen kam auch nicht so gut bei der Bevölkerung an.)

    Die Delegation hat, wie oft genug betont wurde, für die Stadt N. nur das Beste gewollt, Gewerbe, Steuern, Hochschule, Arbeitsplätze…. (merkt jemand die Parallelen zu Oppenheim? Nur das Beste, Gewerbe, Steuern, Arbeitsplätze….)
    Und nicht nur, dass der Bürgermeister los zieht. Nein, auch der 1. Beigeordnete ist mit von der Partie. Wer soll denn jetzt noch überzeugt sein, dass das eine ganz private und fern vom Amte getragene Vergnügungsreise gewesen sein soll? Wenn es eine private Reise war, warum muss dann in der Presse so großen Wert darauf gelegt werden, dass dem Steuerzahler dadurch keine Kosten entstanden sind? Ist das auch eine entsprechende Pressemeldung wert, wenn der Bürgermeister von Mainz in den Urlaub fährt und die Stadt dafür nix bezahlen muss???

    Da kam ihnen der Held mit SEINEN Geschäften und die öffentliche Wirkung dazwischen. Dummerweise lies man sich selbst zu öffentlicher Entrüstung hinreißen. Von da an half nur noch die NOTBREMSE. Aber die Vollbremsung kam ein wenig zu spät….. Da hätte man lieber mal besser die Klappe gehalten als über Stadtgrenzen hinweg gerade deswegen den Hals aufzureißen.

    Schlimm ist aus meiner bescheidenen Sicht, für wie blöd die Bürger gehalten werden.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Scroll to Top