Der Oppenheim-Skandal

Der Fall Marcus Held. Dokumentation eines Polit-Thrillers

Der Oppenheim-Skandal

Auf diesen Seiten wird ein Polit-Thriller dokumentiert, dessen Ausläufer bis ins höchste deutsche Parlament reichen. In der Hauptrolle: der SPD-Bundestagsabgeordnete Marcus Held, der Stadtbürgermeister von Oppenheim war – bis hier sein dubioses Treiben aufgedeckt wurde.

UPDATE IM APRiL 2023

BGH bestätigt Urteil gegen Held:
1 Jahr und 8 Monate Haftstrafe

Im Dezember 2021 fällte ein Richter am Landgericht Mainz das Urteil: 1 Jahr und 8 Monate Haft auf Bewährung für Marcus Held. Der ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete hatte sich als Stadtbürgermeister von Oppenheim der Untreue und Bestechlichkeit schuldig gemacht.

Mit dem Urteil bestätigte das Gericht die Berichterstattung auf dieser Website: Bereits 2017 war hier exklusiv zu lesen, was 2019 zur Anklage führte.

Held legte gegen das Urteil Revision ein. Diese wurde im April 2023 vom Bundesgerichtshof zurückgewiesen (im Wortlaut hier). Damit wurde das Urteil gegen Held rechtskräftig – und dieses juristische Kapitel nach vier Jahren abgeschlossen.

Held ist seit 2021 nicht mehr Mitglied des Bundestages. Er hat Oppenheim verlassen, lebt heute in Berlin und hat sich inzwischen als Berater selbständig gemacht. 

Über diese Webseite – im Juni 2017

Warum diese Dokumentation?

Der SPD-Politiker Marcus Held ist Mitglied des Deutschen Bundestages und gleichzeitig Bürgermeister von Oppenheim. In diesem Städtchen sammelt er Ämter und Posten, baut so seine lokale Macht aus und beginnt dann, Verträge zu unterzeichnen, die viel, ja sehr viel Geld kosten – zu Lasten der ohnehin klammen Stadt.

Unbekannte haben das öffentlich gemacht. Sie brachten ein Dossier mit behördeninternen Papieren in Umlauf, die das Geschäftsgebaren des Politikers aufzeigen: Wie er treuen Parteifreunden teure Aufträge zuschanzte. Wie er einzelnen Bürgern lukrative Vorteile verschaffte. Und wie Kontrollgremien ausgeschaltet wurden, weil ihre Mitglieder längst vom Wohlwollen und wohl auch von den Zuwendungen des Rathauschefs abhängig sind.

Der Oppenheim-Skandal: Die Staatsanwaltschaft wird eingeschaltet, der Rechnungshof rückt an, die örtliche Zeitung schreibt von Hass, Rache und auch von Straftaten, politische Konkurrenten werden lautstark des Verrats bezichtigt, ein Behördenleiter schwingt sich zum Inquisitor auf und inszeniert eine Hexenjagd…

Der Fall Marcus Held – ein Polit-Thriller in der Provinz. Was ist passiert, dass dieses kleine Gemeinwesen derart kollabiert? Sind das die Folgen für eine Kommune, wenn eine Partei übermächtig wird, dass jede Opposition buchstäblich erstickt wird? Oder hat ein umtriebiger Politiker jedes Maß verloren und lebt als Chef im Rathaus machtpolitische Interessen ohne Rücksicht auf Verluste aus?

Der Journalist Thomas Ruhmöller hat das Dossier gelesen. Er sprach natürlich mit Marcus Held, natürlich und den anderen Hauptakteuren. Er traf sich aber auch mit Menschen in der Stadt, die sich als kritische Beobachter des lokalen Geschehens verstehen. Diese seine Gesprächspartner einte ein Wunsch: Sie wollten, sagten sie, dass die parteipolitische Geschäftemacherei in ihrer Stadt endlich kritisch hinterfragt und unabhängig überprüft wird. Eine kommunale Verwaltung müsse nach rechtsstaatlichen Regeln handeln, immer! Alles andere fördere die Politikverdrossenheit, und das mache auf Dauer unsere Demokratie kaputt.

Deshalb diese Dokumentation. Um es mit Jean-Paul Sartre zu sagen

Wenn ihr eure Augen nicht gebraucht, um zu sehen, werdet ihr sie brauchen, um zu weinen.

Polit-Thriller um SPD-Bundestagsabgeordneten

Der Oppenheim-Skandal in sechs Akten

Sechs Berichte auf dieser Webseite brachten die Wende: Der Oppenheim-Skandal war aufgedeckt, die Macht des SPD-Bundestagsabgeordneten Marcus Held begann zu bröseln. Es folgte der Oppenheim-Skandal-Blog: Er deckte weiteres rechtswidriges Treiben des Stadtbürgermeisters auf, wurde so zu einer umfassenden Dokumentation des Falls Marcus Held – bis sich die Menschen erhoben und den Mann aus der Stadt trieben.

1. Akt:
Eine Stadt sieht rot

Dubiose Verträge, merkwürdige Immobiliengeschäfte, ganz viel Geld: Das alles wird beschrieben in anonym versandten Papiere. Mittendrin: der SPD-Bundestagsabgeordnete und Oppenheimer Bürgermeister Marcus Held. Was geht da ab, was treibt den Mann? Blick in eine Stadt, die rot sieht.

Maklerbüro

2. Akt:
Ein Maklerbüro sahnt ab

Die Stadt Oppenheim will Ackerland kaufen, um dort Bauplätze auszuweisen. Sie ist der einzige Kaufinteressent – doch dann taucht ein Immobilienbüro auf, von dem man zuvor kaum etwas gehört hat, und will das dicke Geschäft machen. Und Bürgermeister Marcus Held? Unterschreibt alles.

3. Akt:
Ein Parteifreund macht Kasse

Rudolf Baumgarten muss wirklich ein ganz toller Hecht sein: Im Oppenheimer Rathaus hat er ein eigenes Büro, im Nachbarort ist er SPD-Bürgermeister, dazu ist er noch als Stadtplaner unterwegs und auch als Gelegenheits-Immobilienmakler von Marcus Helds Gnaden.

4. Akt:
Frau S. trifft Spendierhose

Wenn Bürgermeister Marcus Held Frau S. traf, drohte seine Spendierhose zu platzen. Erst überließ er ihr generös einen großen Bauplatz zum lukrativen Sonderpreis, dann spendierte er ihr noch ein städtisches Grundstück zu einem absoluten Schnäppchenpreis: mit fast 90 Prozent Rabatt.

5. Akt:
Der Deal des Ehrenbürgers

Ein alternder Unternehmer will eine Abrissruine mitten in der Stadt verkaufen, doch keiner will sie haben. Da taucht die Ehefrau eines Oppenheimer Ehrenbürgers auf – und plötzlich kauft die Stadt. Die Ehefrau verdient prächtig bei diesem Geschäft. Dabei wohnt sie ganz schön weit weg.

6. Akt:
Fake News made in Oppenheim

Die Aufdeckung dubioser Geschäfte im Oppenheimer Rathaus haben fatale Folgen – unter anderem für lokale Oppositionspolitiker. Eine Hexenjagd hat begonnen; als Inquisitor tritt ausgerechnet der Mann auf, aus dessen Verwaltung die inkriminierenden Unterlagen stammen.

Im Dezember 2021

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News zum Fall Marcus Held

Der Oppenheim-Skandal-Blog

Bestechlichkeit, Untreue: Das BGH-Urteil gegen Marcus Held im Wortlaut

Das Urteil gegen den früheren SPD-Bundestagsabgeordneten und Ex-Stadtbürgermeister von Oppenheim ist rechtskräftig: Marcus Held muss 20 Monate Haft auf Bewährung verbüßen, er gilt damit als vorbestraft. Gegen das Urteil des Landgerichts hatte er Revision eingelegt, die jetzt vom BGH verworfen wurde. Das Urteil liegt im Wortlaut vor.

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Chance

Zweite Chance für Held? Gerne – aber erst muss er liefern!

Marcus Held ist verurteilt, viele Oppenheimer freuen sich – prompt melden sich Gutmenschen und alte Held-Anhänger und beklagen im Internet eine Hetzjagd auf den gefallenen Stadtbürgermeister. Ein etwas obskur anmutender Verein aus Mainz fordert, dem Mann eine zweite Chance zu geben. Dagegen ist ja grundsätzlich nichts zu sagen. Aber vorher ist Marcus Held dran: Er muss zwingend liefern.

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Das Urteil

1 Jahr, 8 Monate: Das Urteil kann für Held sehr teuer werden

Das Urteil ist gesprochen – endlich, nach fast fünf Jahren: Wegen Untreue und Bestechlichkeit ist der frühere Bürgermeister von Oppenheim und langjährige SPD-Bundestagsabgeordnete Marcus Held verurteilt worden. Der Richter verhängte eine Haftstrafe von 1 Jahr und 8 Monaten auf Bewährung ; außerdem muss Held 10.000 Euro für einen gemeinnützigen Zweck zu zahlen. Das Urteil dürfte, wenn es rechtskräftig wird, Held vor allem langfristig finanziell schwer treffen.

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Fall Marcus Held: Das Totalversagen – auch der Lokalzeitung

Kurz vor dem Urteil im Fall Marcus Held – es soll an diesem Montag fallen – hat die „Allgemeine Zeitung Mainz“ den rheinhessischen Behörden ein Totalversagen vorgeworfen: Sie seien schuld, dass Oppenheims ehemaliger Bürgermeister nicht viel früher gestoppt worden sei. Gleichzeitig feiert sich das Blatt selbst: Es habe die Machenschaften des SPD-Politikers aufgedeckt. Das ist Geschichtsverfälschung der absonderlichen Art: Die Fakten belegen, dass die AZ mit ihrer Redaktion in Oppenheim über Jahre hinweg Helds Aufstieg und Macht abgesichert hatte.

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Marcus Held

Marcus Held: Huldigung für einen Voodoo-Prinzen

Marcus Held verkündet auf Facebook, er habe sich mit einem König aus Afrika getroffen. Damit macht er natürlich schwer Eindruck. Doch wenn wir genauer hinschauen, sehen wir: Der vermeintliche König – er ist ein Autoschlosser in Berlin, der mit dem Voodoo-Kult Geschäfte betreibt.

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Marcus im Wunderland

Im Juli des Jahres 1865 veröffentlichte der britische Schriftsteller Lewis Carroll das Kinderbuch „Alice’s Adventures in Wonderland“, das bei uns als „Alice

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DAS "BUCH" UND DER BERICHT

Die Downloads zum Oppenheim-Skandal

Der Oppenheim-Skandal-Blog als PDF

Fast ein Jahr lang wurde auf dieser Webseite über den Oppenheim-Skandal berichtet: Erst wurde das anonyme „Memorandum“ journalistisch aufgearbeitet, dann weiteres Fehlverhalten von Marcus Held aufgedeckt. Sämtliche Berichte können Sie sich als PDF hier downloaden.

Der Bericht des Landesrechnungshofs

Der Bericht des Landesrechnungshofs ist die behördliche Zusammenfassung des Oppenheim-Skandals: eine unfassbare Zusammenstellung vom tollwütigen und teuren Treiben des SPD-Bundestagsabgeordneten Marcus Held. Den kompletten Bericht können Sie hier downloaden. 

Wilhelm Busch & der Oppenheim-Skandal

Er war ein freundlicher Begleiter dieser Oppenheim-Skandal-Dokumentation, leider haben wir ihn nie kennenlernen können: Wilhelm Busch – so sein selbst erwählter Alias-Name – hat einige Berichte über die Marcus-Held-Affären kommentiert. Seine Gedichte wurden als Kommentare zu unseren Blog-Beiträgen eingesandt. Als kleine Hommage an den Künstler haben wir Sie übersichtlich zusammengestellt. Viel Vergnügen!               weiterlesen

Der Autor

Thomas Ruhmöller ist Journalist und Medienberater und lebt in der Nähe von Frankfurt. Er war Polizeireporter, Chefreporter und Chefredakteur, arbeitete bei Zeitungen und Zeitschriften in Berlin, Hamburg, München, Köln und Frankfurt. Nach der Jahrtausendwende baute er in Prag und Moskau, in Warschau und Bratislava Zeitschriften-Redaktionen auf. Heute berät er Unternehmen bei Fragen zur internen wie externen Kommunikation – und recherchiert und schreibt, wenn ihn ein Thema packt. Mehr über Thomas Ruhmöller erfahren Sie auf seiner Homepage www.ruhmoeller.de.

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