Marcus Held will nicht mehr! Seit Wochen muss er lesen, was er alles gemacht haben soll als Stadtbürgermeister: Parteifreunde soll er begünstigt haben. Immer wieder denselben Unternehmern soll er sehr lukrative Aufträge verschafft haben. Und mit dem einen und anderen dubiosen Deal soll er die Stadtkasse geschädigt haben…
Und dann wurde auch noch öffentlich verbreitet, dass die Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen ihn eingeleitet habe, wegen des Verdachts der Untreue, worauf ihm im schlimmsten Fall sogar Gefängnis drohen könne.
Genug davon! Jetzt reicht’s! Marcus Held will das alles nicht mehr hören, und schon gar nicht will er darüber reden. Schriftlich teilte er deshalb dem Autor dieser Webseite mit: Ab sofort „sind Sie für uns kein Ansprechpartner mehr“.
Es ist einfach zu viel geschehen seit Mitte Juni, als die Webseite www.der-oppenheim-skandal.de erstmals im Internet auftauchte. Nichts ist mehr seitdem geheim! Nichts kann mehr unter den Tisch gekehrt werden! Überall reden die Leute darüber: Mehr als 10.000 Menschen haben sich inzwischen auf dieser Webseite über das Treiben des SPD-Bundestagsabgeordneten in Oppenheim informiert. Mehr als 70.000 Mal riefen sie die einzelnen Seiten auf, studierten die langen Artikel, einige blieben nachweislich stundenlang auf der Seite.
Jeder, der mehr über die Umtriebigkeit des Marcus Held erfahren will, kann sich jetzt informieren. Jeder, der mehr über seine dubiosen Geschäfte wissen will, weiß jetzt Bescheid.
Die ganze Wahrheit, sie liegt offen zutage, und Marcus Held findet das gar nicht gut. Er schreibt: „Auf ihrer Homepage und ihren Blogs haben Sie mehrfach für sehr unschöne Aktionen gesorgt.“ Bei der Webseite www.der-oppenheim-skandal.de gehe es doch nur darum, „Emotionen weiter zu schüren und für möglichst viel Unsachlichkeit zu sorgen“. Das wisse er ganz genau, lässt er den Autor wissen, „das haben Sie in unseren Augen oft genug unter Beweis gestellt“.
Dass dann auf dieser Webseite auch noch zu lesen ist, er ziehe seine kleinen Kinder in die politische und juristische Schlacht – das ist für ihn der Höhepunkt der Unbotmäßigkeit! Nur weil er öffentlich auf Facebook Mitleid heischend geklagt habe, dass „man dann im nächsten Step versucht, die Familie mit reinzuziehen, die Kinder mit reinzuziehen“ – so war’s doch wohl, es gab’s schließlich diesen anonymen Brief, in dem er zum Rücktritt aufgefordert worden sei, und in dem es hieß: „Denke an Deine Familie und ändere Deinen Lebensstil.“ Das muss man doch als erfahrener Politiker eindeutig als Drohung gegen Frau und Kinder werten, oder?
Wenn der Autor dieser Webseite das alles nicht sehe, schreibt Marcus Held jetzt, dann habe er, der Autor, nicht nur schlecht recherchiert: „Mit derlei Vorwürfen haben sie eine deutliche Grenze überschritten. Ich spreche ihnen ab, sachkompetent und sachlich qualifiziert urteilen zu können und zu wollen.“
Die Mail, in der Marcus Held dies alles schrieb und die er über seinen Rathaus-Emailaccount mh(at)stadt-oppenheim.de an den Autor dieser Webseite schickte, dürfte in die Geschichte des Weinstädtchens als das letzte verbale Aufbäumen des Politikers Marcus Held eingehen. Denn ab sofort gilt: Kein Wort mehr. Funkstille.
Das Schweigen der Lämmer, nein, das wohl kaum, eher: bockiges Schweigen in Oppenheim. Es wird hiermit verkündet, von der Kanzel des Stadtbürgermeisters: „Sie dürfen sich deshalb nicht wundern, dass wir keine Veranlassung mehr sehen, Themen jeglicher Art ab sofort ausgerechnet mit ihnen zu besprechen. Aus diesem Grunde sind sie für uns kein Ansprechpartner mehr.“
Das war’s. Das waren sozusagen seine letzten Worte. Das Schweigegelübde des Marcus Held: Ab sofort spricht er nicht mehr. Zumindest nicht mehr mit dem Autor dieser Webseite.
Es ist bestimmt ein großer Verlust. Es sollte aber einer weiteren Aufklärung des Falls Marcus Held auf keinen Fall im Wege stehen.
Es wird Zeit, dass das Gericht und der Landesrechnungshof sprechen! Danach wird der Held hoffentlich für immer schweigen.
Im vergangenen Wahlkampf 2013 präsentierte Marcus Held in einer Homestory sein Familienleben inklusive Foto mit Frau und Kind!
Zudem erklärte er in einer Zeitung des Rhein-Main-Verlages, sein Kleinkind winke und lächle auf seinen zahlreichen Terminen schon wie eine erfahrene Wahlkampfhelferin in die Gesichter und Kameras….
Wer allerdings seine Familie wie amerikanische Berufspolitiker in und für seinen Wahlkampf instrumentalisiert, sollte neben den Chancen immer auch die Risiken berücksichtigen und zum Wohle der Familie abwägen! Sprich: Die aktuell beklagten Konsequenzen für die Kinder hätte er seiner Familie eventuell ersparen können.