Im Oppenheim-Skandal schlägt die Mainzer Staatsanwaltschaft voll zu: Die Ermittlungen gegen Stadtbürgermeister Marcus Held wurden deutlich ausgeweitet! Es geht um jede Menge weiterer Fälle von Untreue, außerdem wird dem Verdacht der Bestechlichkeit nachgegangen. Und auch Klaus Penzer, der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rhein-Selz, ist in das Visier der Strafverfolger geraten: Auch gegen ihn wird jetzt ermittelt.
Die Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft ist lapidar überschrieben mit „Ermittlungsverfahren gegen den Bürgermeister der Stadt Oppenheim und andere – Folgemitteilung“. Darunter steht, ganz klein: „Ausweitung der Ermittlungen“. Und genau dieser Satz birgt hochexplosiven Sprengstoff. Denn gegen Oppenheims Stadtbürgermeister wird nunmehr zusätzlich wegen folgender Sachverhalte ermittelt:
- Marcus Held soll in den Jahren 2013 und 2014 einen von der Stadt geleasten Dienstwagen privat genutzt haben, und zwar in einem noch nicht festgestellten Umfang. Außerdem soll er nach einem Verkehrsunfall bei einer Privatfahrt die Kostenselbstbeteiligung in Höhe von 1.236,14 Euro nicht selbst gezahlt, sondern aus der Stadtkasse beglichen haben. Der Verdacht der Staatsanwaltschaft lautet: Untreue. (alle Details hier)
- Marcus Held unterzeichnete am 4. März 2016 und am 17. Oktober 2016 die Kaufverträge für zwei Grundstücke in Krämereck-Süd an den Inhaber eines Gewerbebetriebes. Beim Verkaufspreis blieb der Stadtbürgermeister unter dem vom Stadtrat festgelegten Mindestpreis; der Schaden für die Stadt: insgesamt 52.979 Euro. Auch hier lautet der Verdacht: Untreue. (Alle Details hier)
- Im zeitlichen Zusammenhang mit diesen Grundstücks-Kaufverträgen ließ Marcus Held am 15. Februar 2016 über seine Ehefrau bei den Grundstückskäufern den Ankauf eines Mercedes abwickeln. Dabei soll er günstigere Konditionen erhalten haben. Hier lautet der Verdacht: Bestechlichkeit. (Alle Details hier)
- Marcus Held erließ seiner SPD-Fraktionsvorsitzenden zu Lasten der Stadt die Zahlung von 22.500 Euro: Diese Summe wäre als Stellplatzablöse für Ferienwohnungen fällig geworden, die Stephanie Kloos in ihrem Haus in der Burgstraße eingerichtet hatte, ohne Stellplätze auszuweisen. Der Erlass dieser Forderung aus dem Stellplatzablösevertrag vom 9. Dezember 2016 wurde von Held am Stadtrat vorbei bewirkt; der Verdacht der Staatsanwaltschaft: Untreue. (Alle Details hier)
- Als Geschäftsführer der HGO übernahm Marcus Held – unter Verstoß gegen seine Treuepflichten als Geschäftsführer nach dem GmbH-Gesetz – zusätzliche Abrisskosten beim Gradinger-Objekt. Dadurch entstand der GmbH ein Vermögensnachteil von derzeit mindestens 205.640 Euro. Verdacht der Staatsanwaltschaft: Untreue. (Alle Details hier)
- Im Krämereck vereinbarte Marcus Held ohne Grund die Übernahme von Maklergebühren für die Vermittlung von Grundstücken. Es handelt sich offenbar um einen weiteren Sachverhalt, der bislang nicht Gegenstand des anhängigen Ermittlungsverfahrens war. Hier lautet der Verdacht der Staatsanwaltschaft. Untreue.
Auch VG-Bürgermeister Klaus Penzer ist im Zusammenhang mit dem Oppenheim-Skandal jetzt ein Fall für die Justiz geworden: Es bestünden „zureichende tatsächliche Anhaltspunkte für ein strafbares Verhalten“ der Untreue in sieben Fällen. „Die Staatsanwaltschaft hat daher ein Ermittlungsverfahren gegen ihn eingeleitet.“
In sechs Fällen soll Penzer „trotz Kenntnis des fehlenden Nachweises der Rechtsgrundlagen“ die Rechnungen von Maklern gegengezeichnet haben „und so deren Begleichung ohne Rechtsgrund veranlasst haben, wodurch der Stadt Oppenheim ein Schaden in Höhe von 90.783 Euro entstanden sein soll“.
Außerdem hat auch Penzer seinen Dienstwagen privat genutzt, „ohne dass eine Dienstwagenvereinbarung getroffen war“. Die Staatsanwaltschaft: „Dadurch soll der Verbandsgemeinde ein Vermögensnachteil in Höhe von mindestens 6.526 Euro entstanden sein.“ (Alle Details hier)
Schließlich wurde noch ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt eingeleitet: Für drei Beschäftigte im Tourismusbüro wurden in den Jahren 2013 bis 2016 insgesamt 81.300 Euro gezahlt. Offenbar wurde dieser Betrag zu Lasten der Stadtklasse bestritten, ohne dass er anschließend der Tourismus GmbH in Rechnung gestellt worden war. Für die Staatsanwaltschaft ist das ein weiterer Fall von Untreue.
Gegen Marcus Held laufen bereits Ermittlungen wegen des Verdachts der Untreue in neun Fällen. Die Einleitung weiterer Verfahren war nicht ganz unkompliziert: Als Bundestagsabgeordneter genießt er Immunität. Das Vorgehen der Staatsanwaltschaft unterlag deshalb genauen Vorgaben:
Die Mainzer Behörde hatte den Präsidenten des Deutschen Bundestages bereits am 9. und 16. Januar angeschrieben, dass man die Ermittlungen gegen den SPD-Politiker erweitern wolle. Held selbst wurde darüber, entsprechend den Vorschriften, ebenfalls umgehend informiert. Das bedeutet: Oppenheims Stadtbürgermeister weiß bereits seit gut zwei Wochen, dass die Staatsanwaltschaft massiv gegen ihn vorgeht.
Das weitere Procedere: Der Präsident des Deutschen Bundestages bestätigte am 15. Januar bzw. am 23. Januar den Eingang der Schreiben aus Mainz. Danach musste 48 Stunden gewartet werden. In der Pressemitteilung heißt es: „Nach Ablauf dieser Frist hat die Staatsanwaltschaft am 25. 01.18 das Ermittlungsverfahren gegen das Mitglied des Deutschen Bundestages auf diese Fälle ausgeweitet.“
Die Verteidigerin von Marcus Held habe am 16 Januar um Akteneinsicht gebeten, schreibt die Staatsanwaltschaft schließlich. Die Anwältin habe mitgeteilt, dass eine vollumfängliche Stellungnahme beabsichtigt sei: Herr Held wolle bestmögliche Aufklärung leisten. Wörtlich habe die Juristin geschrieben: „Es sollen kooperativ und transparent sowohl das Gesamtgeschehen, die Hintergrund als auch die einzelnen Fallgestaltungen darlegt und aufklärend erörtert werden.“
Da bringt die Staatsanwaltschaft etwas durcheinander.
Wie Marcus bestätigte, wurde der Mercedes Vito wurde gar nicht bei dieser Familie gekauft.
Er wurde von Marcus in Brandenburg gekauft und lediglich durch den Sohn dieser Familie aus Diehnheim ( der Sohn ist bei der HGO/GWG angestellt, GF: Marcus Held) aus Brandenburg nach Oppenheim über führt.
So die Aussage von Marcus Held
Nach zu lesen in der AZ.
Diese Aussage:
„Es sollen kooperativ und transparent sowohl das Gesamtgeschehen, die Hintergrund als auch die einzelnen Fallgestaltungen darlegt und aufklärend erörtert werden.“
belegt, dass noch immer kein Unrechtsbewusstsein vorhanden ist – oder zumindest kein Bewusstsein, wie man heutzutage auch reagieren muss.
Klar, M.H. hat Gutes bewirken wollen, aber links und rechts danebengegriffen. Aber auch Nero hat große Teile von Rom hinter sich gehabt.
Allein die Tatsache der Aufhebungsentscheidung im Bundestag bezüglich der Immunität hätte bedeuten müssen: Ämter ruhen lassen.
Mit der starken Mehrheit hinter sich hätte M.H. vor 6 Monaten noch mit einem „mea culpa“ – ich tat es für meine Stadt – davonkommen können. Jetzt ist der Drops gelutscht, denn die Aufrechnung „Gutes gegen Böses“ funktioniert vielleicht in einer Lokalgemeinde mit Mehrheit im Stadtrat, aber nicht vor Gericht. Und das ist auch gut so.
Entlastung ohne vorgelegte Belege und Flucht des Kämmerers ohne Konsequenzen in dieser Situation – man könnte es kaum glauben, wenn das nicht Tatsache wäre.
Seit Wochen muss M.H. der Arsch auf Grundeis gehen, wie man hier liest – und er, der noch nie eine Gelegenheit ausgelassen hat, vor eine Kamera zu treten, verpasst die Chance, in der Landesschau aufzutreten. Bei aller Liebe: wenn ich mit „Dreck am Stecken“ vorgeführt würde (zu unrecht?) würde ich aber auch jede Gelegenheit nutzen, das Publikum zu erreichen.
Nach Kafkas „Auf der Galerie“ grüße ich alle zum Abschluss mit dem ersten Satz des zweiten Absatzes: „Da dies aber so nicht ist …“. Bitte verzeihen Sie mir, sollte das Zitat anders sein, der Inhalt selbst ist eben die zweite Seite.
Da Oppenheim zwei Sichtweisen hat erlaube ich mir, jeden auf diese Geschichte der Zirkusreiterin hinzuweisen.
Und nun, bis morgen Abend.
„Heldendämmerung“ und Mittäter.
Die Kaltschäuzigkeit des Helden und Anhang ist schon bemerkenswert, da weiss MH seit zwei Wochen was abläuft und tut als sei nichts besonderes.
Spannend wird es für VG Mitarbeiter die Zahlungen auslösten obwohl sie (evtl.) von fehlender Grundlage wussten.
Ob sich Penzer zu Beginn der Affäre vorstellen konnte, dass das ganze für ihn strafrechtlich relevant werden könnte?
Diese Information beruht alleine auf der Aussage von M.H. durch sein Sprachrohr AZ. Ob es wirklich so war, was ich bezweifle, wird,sich zeigen.
Und Oliver Riedel rennt und rennt und rennt davon!
Der SPD-Dunstkreis wird permanent größer. Wie tief wird Klaus Penzer seinen Kämmerer mit in den Sumpf ziehen – oder war es vielleicht Teamwork?
Mit den freundschaftlich familiären Verhältnissen, innerhalb der SPD, kann es noch lange spannend bleiben. Rheinhessen ist groß, geht bis nach Wöllstein. Gerd Rocker SPD (VG-Chef) konnte über viele Jahre keine ordentliche Doppik vorlegen. Konnte oder wollte er nicht?
Eventuell tritt nun mit Marcus Held das wahre Gesicht und die Seilschaften der SPD in den Vordergrund.
Der Fuchs (Staatsanwaltschaft) ist bereits im Hühnerstall (Oppenheimer SPD) und der Hahn (Held) glaubt immer noch das wilde Gackern sind Huldigungen. Doch die Hühner Singen um ihren Hals zu retten.
Hat er die Karre denn als Privatmann als Gefälligkeit/gegen Gebühr für Marcus Held überführt oder in der Dienstzeit als HGO-Mitarbeiter mit Wissen/Anweisung o.ä. seines Chefs?
An E.G. !
Nee, oder?
Ich gehe jetzt einfach davon aus, dass Sie uns mit Ihrem Beitrag hier alle nur mal veräppeln wollten, wegen Fasching und so? Glauben Sie dieses Märchen von Herrn Held wirklich, da er ja noch nie gelogen hat? Laut Herrn Held hat seine Ehefrau das Fahrzeug gekauft! Das können Sie selbst nachlesen unter „4. Akt: Frau S. trifft Spendierhose“.
Wenn Sie das gelesen haben, zählen Sie 1+1 zusammen und als Ergebnis erhalten Sie ……….? Wer hat eigentlich die Planung für die angebliche Polizeistation bezahlt, von der selbst nicht einmal die Polizei etwas wusste? War es die HGO/GWG oder die Stadt, denn ein Architekt arbeitet doch auch nicht für umme, denn Frau S. hat ja angeblich auch schon Planungskosten gehabt, obwohl Sie für das Grundstück, wenn ich mich richtig erinnere, noch nicht einmal den Vertrag unterschrieben hatte. So ein Vorgehen scheint es nur im Umfeld von Herrn Held zu geben.
Ein Schelm, der da böses denkt!
Also, dass die Staatsanwaltschaft jetzt schon wieder neue Ermittlungsverfahren gegen Held aufnimmt – das kann sich doch nur um eine Kampagne der Justiz gegen seine Person handeln, um ihn fertig zu machen. (Ironie aus!)
Es ist eine wirkliche Tragödie, dass in einem Fall von objektiv festgestelltem Fehlverhalten an der Spitze von Stadt und Verbandsgemeinde auch nach Monaten sich keinerlei Konsequenzen abzeichnen und der Bürger seine ganze Hoffnung auf die Staatsanwaltschaft setzen muss.
Die beiden beschuldigten Bürgermeister sehen auch angesichts der Fülle und der Schwere der Ihnen zur Last gelegten Rechtsverstöße nicht einmal eine Veranlassung, ihre Ämter vorläufig ruhen zu lassen, geschweige denn zurück zu treten. Das würde eigentlich der Respekt vor dem Amt und der Anstand gebieten.
Die Parlamente, hier der Stadtrat und der Verbandsgemeinderat nehmen ihre Kontrollfuktion nicht wirklich wahr. Im Stadtrat folgt die Mehrheitsfraktion kritiklos dem bedingungslosen Unterstützungskurs für den von ihr gestellten Bürgermeister. Die Vorsitzende hat offenbar direkt von der Vergünstigungspolitik profitiert und sich damit in eine persönliche Abhängigkeit begeben. Im VG-Rat hält die Große Koalition wohl alles aus. Auf die CDU wirft dass kein gutes Bild, weil der Eindruck entsteht, dass ihr die Teilhabe an der Macht (Ämter und Posten) wichtiger ist als Recht und Transparenz.
Die Ausschüsse des Stadtrats haben in der vergangenen Woche ihre Handlungsunfähigkeit in beeindruckender Form nachgewiesen. Im Rechnungsprüfungsausschuss werden auch ohne die Vorlage erforderlicher Belege Bezahlvorgänge von der Mehrheit durchgewunken und fundierte Bedenken von Ausschussmitgliedern vom Tisch gewischt. Im Haupt- und Finanzausschuss kommen überhaupt nur ausgesuchte Bagatellen und Peanuts auf die Tagesordnung. Nach lebhafter Aussprache gibt es keine Beschlüsse, sondern Verweis in Unterausschüsse und Arbeitskreise. (Wenn ich nicht mehr weiter weiß, …).
Die Kommunalaufsicht beim Landkreis Mainz-Bingen hat sich in der vergangenen Woche als zahnloser Tiger präsentiert. Der Haushalt der Stadt werde „jährlich beanstandet“. Man habe mit der Stadt „heftige Diskussionen“ über deren maroden Haushalt geführt. Das ist nichts anderes als das verbale Aufblasen des Werfens von Wattebäuschchen. Die Kommunalaufsicht beaufsichtigt nicht, sondern begleitet allenfalls kritisch. Auch aufgedeckte Unregelmäßigkeiten bleiben ohne Folgen, weil der Kreis nicht einmal ein stumpfes Schwert in der Hand hat, sondern höchstens eine Trillerpfeife.
Die Presse kommt nur sehr langsam in die Gänge. Kritischer Journalismus blitzt bei der Regionalzeitung AZ-Landskrone leider nur gelegentlich auf, bei den Wochenblättern überhaupt nicht. Der SWR nähert sich der Wahrnehmung von Verantwortung inzwischen deutlich an. Schonungslos und vollständig auf den Tisch kommen Fakten und Bewertung nur in diesem Blog.
Und die Bürger? Die Bürger erkennen in Oppenheim, dass Demokratie kein Konsumprogramm ist, dass sie sich letztlich auf sich selbst und ihre Rolle als Souverän in diesem Staat besinnen müssen. Deshalb treffen sich viele von ihnen montags um 18.00 Uhr auf dem Marktplatz, auch heute wieder! Deshalb sagen viele von Ihnen hier und an anderer Stelle offen ihre Meinung und stellen ihre Forderungen, und viel mehr von ihnen sollten das mit der Nennung ihres Namens tun. Denn sie tun nichts, was versteckt getan werden muss, sondern sie nehmen nur ihr grundgesetzlich verbrieftes Recht wahr.
Die Beschuldigten reagieren nicht. Die Parlamente bewegen nichts. Die Ausschüsse sind lahmgelegt. Die Kommunalaufsicht gibt nur Statements ab.
Ernst macht dankenswerter Weise die Staatsanwaltschaft.
Und die Bürger müssen dran bleiben, damit die Demokratie sich hier am Ende durchsetzt!
Habe ich richtig gezählt – Ermittlungen in 15 Fällen, 14 Mal wg. Untreue? Mein lieber Scholli , da kommt er nicht mehr raus. Keine Staatsanwaltschaft der Welt ermittelt in so vielen Fällen gegen eine Person und klagt sie dann nicht an. Und kein Gericht der Welt urteilt auf Freispruch bei erwiesener Untreue. Interessant ist nur noch das Strafmaß. Ist es mehr als 1 Jahr auf Bewährung, dann habe fertig. In meinen Augen hat er auch dann kein Mitleid mehr verdient. Für Held ist es jetzt in jeder Hinsicht zu spät.
Die SPD könnte diesem Theaterspiel ganz schnell ein Ende machen und ich glaube, das wird auch nicht mehr lange dauern. Um sich, zwar zu spät, aber noch vor dem endgültigen Kollaps irgendwie aus der Affäre zu ziehen, wird sie M.H. demnächst fallen lassen. Man wird ihn dann als alleinigen Sündenbock anprangern, sich als getäuschte SPD darstellen und sich entschuldigen. Held wird seinen Hut nehmen müssen und die Wähler/innen werden 2019 trotzdem mit dieser SPD abrechnen.
@RB einer von uns Beiden hat sich verzählt – ich hoffe, dass ich es bin.
Ich komme auf:
* 9 Fälle von Untreue in denen bereits ermittelt wurde
* 6 neue Fälle von Untreue
* 1 Ermittlung wegen des Verdachts der Bestechlichkeit
p.s. Hat mal irgendjemand etwas von einer Reaktion des Finanzamtes gehört?
Herr Zimmermann, ich kann Ihre Ausführungen nur unterstreichen. Was wir hier in Oppenheim und der VG Rhein-Selz erleben ist ein eklatantes Staatsversagen im Kleinen! Man kann die Opppenheimer Ereignisse mit ziemlicher Sicherheit hochrechnen auf den Rest der Republik: Die Kontrolle scheint in der Demokratie nicht wirklich zu funktionieren, vor allem deswegen nicht, weil die alten deutschen Tugenden des Stillhaltens und des Kadavergehorsams nach wie vor in voller Blüte zu stehen scheinen – angereichert mit der leidenschaftlichen Lust an Selbstbereicherung. Es ist ein Armutszeugnis für die Demokratie und die sie tragenden Parteien, dass die letzte Hoffnung auf die Herstellung ordentlicher Verhältniss in Oppenheim auf der Justiz liegt. Zu sehr haben sich Fähigkeiten wie das Einstehen für Fehler, Selbstreflektion oder Verantwortungsbewusstsein aus Teilen der Bürgerschaft und den Parteien verabschiedet , als dass dieses unwürdige Kapitel mit Seriosität und demokratischer Reife hätte zu einem letztlich doch noch guten Ende geführt werden können. Wären da nicht einige Menschen in Oppenheim, die sich bei Kälte und Nässe Montags abends gegen solche Zustände auflehnen würden – man könnte schier verzweifeln an dem Zustand des Gemeinwesens. Es sind übrigens genau diese Zustände, die die Menschen immer mehr dazu bewegen Parteien zu wählen, die es mit Sicherheit auch nicht besser machen würden….
Hallo Wörrstädter
Der war gut!
SIE haben Recht! Mathematik war nie meine Stärke… 😀
@T-A-M-O:
Natürlich glaube ich dem nix!
Ich hatte das hier nur nochmals angeführt, weil ich es lustig fand wie Maggus versucht hat, dieses Märchen glaubhaft, über die Presse unter das (Wahl-)Volk zu bringen.
Da wollte er allen Ernstes! nach dem der Autokauf bereits ein halbes Jahr! in aller Öffentlichkeit bekannt war, und die Familie S. bereits mehrere Besuche etc. von verschiedenen Journalisten hat über sich ergehen lassen….
passen zu der damals anstehenden Bundestagswahl, das Volk für blöd verkaufen.
Und legte los:
Hatte meine Unterlagen durchgesehen, und da entdeckte ich den Kaufvertrag von unserem Familienvan. Da ist mir direkt eingefallen, dass wir den Mercedes gar nicht in Diehnheim gekauft hatten sondern in Brandenburg. Lediglich hat der Sohn von Familie S. das Fahrzeug für Familie Held überführt (bestimmt ehrenamtlich und wurde dafür noch nicht mal auf dem Neujahrsempfang geehrt) .
Da müsste ich damals wirklich lachen…
@W.K.H.
Es gibt keinen Grund das „Theaterspiel“ schnell zu beenden!
Hier steht die Aufklärung im Vordergrund und umso länger diese andauert, um so tiefer werden wir Erkenntnisse über die SPD und das System erhalten. Der Oppenheim-Skandal ist vielleicht erst der Anfang.
Danke an Thomas Ruhmöller für die saubere Arbeit.
Im SWR-Bericht „Oppenheimer demonstrieren gegen Bürgermeister“ hat Landrätin Dorothea Schäfer angekündigt, Ergebnisse der Kommunalaufsicht im Februar mitzuteilen.
https://swrmediathek.de/player.htm?show=02cb9de0-0209-11e8-bc12-005056a10824
Man darf gespannt sein, ob und wie sie durchgreift.
Sie haben völlig recht mit ihrer Reaktion.
Kein Normalbürger kauft sich ein Auto und vergisst dann, wo er es gekauft hat.
Kein Normalbürger dieser Region kauft sich überhaupt ein relativ normales Auto ausgerechnet im weit entfernten Brandenburg.
Kein Normalbürger bittet dann ausgerechnet den Sohn eines lokalen Autohauses, das Auto dort abzuholen.
Und kein Normalbürger holt dann den Wagen wirklich dort ab und bringt auch noch die Kennzeichenhalter des eigenen Autohauses daran an.
Und selbst, wenn das alles so gewesen sein sollte: Kein Normalbürger macht dann anschließend so, als sei das alles auch noch völlig normal.
Leider machen das sogar sehr viele Leute, dass sie über das Internet kaufen, in ganz Deutschland. Und da ist es nicht selten, dass sie auch in Bayern oder Brandenburg oder sonst wo in Deutschland eben fündig werden. dies geschieht gerade beim Kauf von Autos sehr häufig. Leider zu Lasten der Autohändler vor Ort.
Aber wo ich meinen Mercedes gekauft habe, weiß ich doch sofort auch ohne Wochen später in meinen Akten nachgeschlagen zu haben. Ist ja kein alltäglicher Kauf eines Apfels oder Brötchens (und selbst da können wir unsere Einkäufe über von uns regelmäßig aufgesuchte Geschäfte eingrenzen).
Verwunderlich ist auch, dass seine Ehefrau die Vorwürfe laufen ließ und als aus dem Urlaub gut erholtes Blondchen sich an nichts mehr erinnern konnte, um ihren Ehemann ans „Urlaubssouvenir“ zu erinnern? Stattdessen musste er seine Akten bemühen…
O.S. und E.G. treffen einen wunden Punkt:
Das alles klingt nach einer unverschämt absurden Schutzbehauptung, die erstmal über Wochen (oder fünf Minuten) intellektuell ausgetüftelt werden musste.
Klaus Penzer (SPD) hat eine harte Woche hinter sich. Am Montag verkündete die Staatsanwaltschaft, dass im Fall Held auch gegen ihn, den Oppenheimer Verbandsbürgermeister, ermittelt wird. Parallel sickerten Informationen durch zu seinen Nebenjobs. So hat Penzer, offenbar als Folge von Veröffentlichungen dieser Zeitung, im Dezember eine Summe von 17.600 Euro für die Jahre 2014 bis 2016 an die Kasse der Verbandsgemeinde nachgezahlt. Es geht um Einnahmen, die er als Mitglied von Aufsichtsräten in der Wasserversorgung Rheinhessen (WVR), der Energiedienstleistungsgesellschaft Rheinhessen-Nahe (EDG) sowie der Rhein-Selz-Park GmbH hatte. Penzer bestätigte am Freitag entsprechende Informationen dieser Zeitung.
Allerdings sitzt Penzer schon viel länger in diesen Gremien, in der WVR etwa seit 1994 und in der EDG seit etwa 2000, wie der VG-Bürgermeister berichtet.