Knall in Nierstein: Wo sind nur die China-Firmen?

Unsere heutige Geschichte hat mit dem Oppenheim-Skandal und den Affären von Marcus Held nur bedingt zu tun: Sie spielt im Nachbarstädtchen Nierstein, wo sich seit einiger Zeit eine aufgeheizte Aufbruchstimmung breit gemacht hat. Wie in Oppenheim wird versucht, Asiaten anzulocken – als Touristen wie als Unternehmer. Nierstein ist angeblich schon einen Schritt weiter als Oppenheim: Nach einer China-Reise verkündete der dortige Stadtbürgermeister (zugleich Beauftragter der Verbandsgemeinde Rhein-Selz für die „Entwicklung Rhein-Selz-Park, Nierstein“), zwei Firmen aus dem Reich der Mitte wollten sich in seiner Stadt ansiedeln, notariell sei bereits alles unter Dach und Fach. Wir haben versucht, uns das etwas genauer anzuschauen. Problem: Die Firmen gibt’s nicht.

Das Büro mit der Nummer 19 im Erdgeschoss des Amtsgerichts Mainz sieht genauso aus, wie man sich ein Archiv vorstellt: Aktenberge, wohin man schaut – in den Regalen an den Wänden, im Raum verteilt auf kleinen Schränken, auf den Schreibtischen mit den Computer-Bilderschirmen: Überall liegen Berge von Dokumenten-Stapeln, eingefasst in blass-graugrüne Pappdeckel.

Das Amtsgericht in Mainz: Hier müssen sich alle Firmen, die sich in der Region niederlassen wollen, anmelden.

Wir befinden uns im Mainzer Registergericht. Vorne, gleich hinter der Bürotür, sitzt eine Frau, das Türschild weist sie als „Justizbeschäftigte“ aus, sie ist ungemein nett und hilfsbereit, sie tippt unermüdlich die von uns genannten Firmennamen in den Computer ein, klickt dann auf „suchen“ – und wieder: nichts.

„Ne“, meint sie nach einem halben Dutzend erfolgloser Versuche, „das wird nichts: Die Firmen, die Sie suchen, die gibt’s gar nicht.“

Und damit haben wir jetzt ein Problem: In der Zeitung hatten wir gelesen, dass chinesische Firmen ante portas stünden. „Das ist notariell unter Dach und Fach“, hatte sich der Stadtbürgermeister von der Lokalzeitung am 7. November zitieren lassen. Bereits am 28. September hatte die Presse geschrieben: Nach Angaben von Thomas Günther „handelt es sich bei den am 22. September gegründeten Firmen um Tochterunternehmen chinesischer Konzerne mit Sitz in Nierstein“.

Das ist eigentlich unmissverständlich formuliert. Doch dann kriegen wir als Auskunft beim zuständigen Amtsgericht von der netten Frau gesagt: nichts. Die Firmen gibt’s gar nicht.

Wir stecken wieder mittendrin in einer dieser rheinhessischen Geschichten, in denen mächtig laut auftretende Bürgermeister wie zu prall aufgeblasene Luftballons wirken: Sticht man rein, gibt’s ’nen Knall. Oppenheim kennt das inzwischen zur Genüge, dort ist, um im Bild zu bleiben, der Luftballon bereits geplatzt.

Und jetzt auch du, Nierstein?

Passabler Kommunalpolitiker mit falschem Parteibuch

In dem 8000-Seelen-Städtchen regiert seit Jahr und Tag Stadtbürgermeister Thomas Günther. Er fungiert zugleich – diese „Profession“ kennen wir ja auch aus dem Oppenheimer Rathaus – als Beauftragter der Verbandsgemeinde Rhein-Selz, in seinem Fall für die „Entwicklung Rhein-Selz Park, Nierstein“, dotiert mit 600 Euro monatlich (steuerlich geschickt gesplittet in 150 Euro steuerfreie Ehrenamtspauschale und 450 Euro, die der Pauschalbesteuerung durch die Verbandsgemeinde unterliegen).

Günthers Stadt Nierstein ist, das aber nur am Rande, ebenso wie die Verbandsgemeinde Rhein-Selz mit einem Geschäftsanteil von nominal 7.500 Euro an der Rhein-Selz Park Nierstein GmbH beteiligt. Die Gesellschaft ist mit einem Stammkapital von 30.000 Euro im Handelsregister Mainz eingetragen (HRB 44521). Ihr Zweck ist primär die „Entwicklung und Verpachtung des Geländes der ehemaligen Kaserne Dexheim, heutiger Rhein-Selz-Park Nierstein“. Weshalb sich die Frage aufdrängt: Was kann Günthers Aufgabe als (bezahlter) Beauftragter für den Rhein-Selz Park sein – wo dessen Zukunft doch sicherlich bereits originär im Aufgabenfeld des Stadtbürgermeisters von Nierstein liegt? Aber naja: Der Kreativität bei der Schöpfung von Ämtern ist im Gebiet der Verbandsgemeinde Rhein-Selz bislang offenbar keine Grenze gesetzt.

Aus Sicht der roten Oppenheimer ist Thomas Günther jedenfalls ein ganz passabler Kommunalpolitiker mit dem falschen Parteibuch: Günther ist Mitglied der CDU. Unter den Christdemokraten in der Region wiederum gibt’s eine ganze Menge, die zwar zu einem ähnlichen Urteil hinsichtlich des Parteibuchs kommen, freilich aus anderem Blickwinkel: Günther suche allzu bemüht die Nähe zu regionalen SPD-Granden, sagen sie, und er agiere oftmals derart ungeniert unter der Patenschaft des informellen SPD-Oberhaupts Michael Reitzel gegen seine eigenen Parteifreunde, dass man ihn politisch kaum noch bei der CDU verorten könne.

Eines allerdings bescheinigen ihm selbst seine heftigsten Kritiker: Als Stadtbürgermeister habe er für Nierstein gut was geschafft. Die Gemeinde habe sich proper entwickelt, wirtschaftlich und finanziell stehe sie weitaus besser dar als das darbende Oppenheim mit seinem SPD-Stadtbürgermeister Marcus Held. Nierstein, so heißt es, könne mit gesundem Optimismus nach vorne schauen.

Und jetzt dieses Desaster: Zwei chinesische Firmen sollen laut dem Stadtbürgermeister bereits vor Wochen Niederlassungen in Nierstein gegründet haben. Aber beim Amtsgericht in Mainz, wo das für Nierstein zuständige Handelsregister jede Firmen-Neugründung und jede Errichtung einer Niederlassung penibel in diese graugrünen Aktendeckel einsortiert, weiß man nichts davon.

Was läuft da schief? Plustert sich auch hier der Bürgermeister eines kleinen Städtchens mit Doppelfunktion als Beauftragter der Verbandsgemeinde Rhein-Selz auf, um Eindruck bei Bürgern in der Stadt und Region zu schinden? War der Wunsch nach Beachtung der Vater seiner fernöstlichen Erzählungen, mit denen ihn die Zeitungsredakteure in gutes Licht rücken sollten?

Oder sollten wir, das wollen wir niemals ausschließen, bei unseren Recherchen irgendetwas übersehen haben?

Gehen wir der Reihe nach alles noch einmal durch:

In Oppenheim hatte Helmut Krethe, lokaler Fremdenverkehrs-Experte kraft Beigeordneten-Amtes, bereits vor gut anderthalb Jahren verkündet, er wolle Chinesen nach Oppenheim locken. „Unser Ziel ist es, einen Fuß in den asiatischen Raum zu kriegen“, sagte Krethe damals. Die Zeitung schrieb’s, natürlich; es blieb allerdings bei der Ansage: Von einem vermehrten Aufkommen von Touris aus dem Land des Lächelns hat man nie was gehört.

Vor gut sechs, sieben Wochen unternahm Krethe einen neuen Anlauf: Zusammen mit seinem Rathaus-Kollegen Hansjürgen Bodderas wollte er nunmehr Vietnamesen in die Stadt lotsen. Wir haben darüber berichtet: Zu nachtschlafender Stunde waren die beiden Beigeordneten in einen Zug gestiegen und nach Berlin gefahren, wo sie den zuständigen Botschafter aufsuchten. Noch schnell ein Foto für Facebook – und abends ging’s schon wieder heim. Hier verrieten die Rathaus-Politiker der lokalen Presse, dass der Spaß echt günstig gewesen sei, das Sparticket habe nur 224 Euro gekostet.

Auf der Homepage der Stadt Oppenheim heißt es seitdem: „Vietnam meets Oppenheim“.

So ist das in Oppenheim.

Zeitung jubiliert: Höchstes Interesse in China an Nierstein

Vom Nachbarort Nierstein aus hatte der auch als listig beschriebene Günther das alles ganz stickum beobachtet, um sodann seinen eigenen Plan zu verfolgen: Er ließ sich von einer Chinesin, die in seiner Stadt ein Restaurant betreibt, eine Reise in die ferne Volksrepublik organisieren. Und flog kurzerhand hin – mit der Chinesin „im Gepäck“, zwei Beigeordneten aus seinem Rathaus sowie, unter anderem, Ex-Landrat Claus Schick, einem strammen SPD-Mann, den Günther kurz zuvor, da kennt er weder Scham noch Schmerz, zum Ehrenbürger von Nierstein ernannt hatte.

„Nierstein goes China“ titelte die Lokalzeitung. Das dürfte Günther gefallen haben, klang es doch irgendwie nach Feldzug, nach Eroberung. Zehn Tage tourte die Truppe durch die Volksrepublik – und was Thomas Günther dann erzählen konnte, das stellte die Sparticket-Zugfahrer aus Oppenheim ganz tief in den Schatten:

„Mehrere Unternehmen aus dem Reich der Mitte haben höchstes Interesse an Grundstücken im Rhein-Selz-Park angemeldet oder sich schon Areale gesichert“ So jubilierte die Zeitung auf der ersten Seite ihres Lokalteils. Der für die Überschrift vorgesehene Platz war zu klein, um alle guten News zu nennen: „Chinesen sichern sich Grundstücke – Investor aus dem Reich der Mitte will in Nierstein private Fachhochschule bauen – Erste Verträge“

Die popelige Vietnamesen-Akquise der Oppenheimer in der Bundeshauptstadt wirkte neben Günthers Zehn-Tage-Trip wie eine brave Wunderkerze neben einem grandiosen Feuerwerk aus China-Böllern: Da besucht ein 61-jähriger Bürgermeister aus einem kleinen rheinhessischen Städtchens zum ersten Mal in seinem Leben das Reich der Mitte – und kommt zurück mit tollen Firmen, großartigen Investitionen und neuen Arbeitsplätzen.

Günther, daheim nunmehr als ausgewiesener China-Kenner unumstritten, erklärte den Lokaljournalisten, wie er Lage und vor allem Zukunft von Chinesen und Niersteinern sehe: „Die wollen verstärkt in den europäischen, den deutschen Markt.“ Nierstein mit der Nähe zum Frankfurter Flughafen sei für die asiatischen Unternehmer überaus attraktiv. „Vor allem aber auch, weil wir Fläche bieten können.“

Frau Großkopf managt alles

Jetzt, nach Tagen aufgeregter Schnappatmung angesichts dieses Günther-Coups, fangen wir langsam wieder an, normal zu denken. Und würden gerne mit dem Bürgermeister persönlich darüber reden: Wie konkret und sicher sind die Firmen-Zusagen, wer sind die Unternehmen eigentlich genau, was planen sie, wie viele Arbeitsplätze sollen entstehen…

Als wir Günter an seinem Handy erreichen, reagiert er – nun, wie besagter Luftballon. Ein Knall – Günther fängt sofort an zu schreien: Er werde niemals auch nur ein Wort mit dem Autor dieser Webseite reden! Er spreche nicht mit „bezahlten Journalisten“! Niemals! Er rede nur mit den Redakteuren von der Lokalzeitung!

Als er wegen Luftholens kurz innehalten muss, können wir ihm zurufen: Genau darum gehe es doch, eben um das, was in den Zeitungen stand, das hätte uns ein wenig irritiert…

Unklar, ob Günther das noch mitbekommen hat. Er hat einfach aufgelegt.

Schade! Dann müssen wir leider ohne seine Stellungnahme schreiben, was wir herausgefunden haben:

Die erste Feststellung ist nur eine Kleinigkeit: Die Chinesin, die als „Türöffnerin“ an Günthers Seite mitreiste, betreibt als „Geschäftsführerin“ in der Großen Fischergasse in Nierstein das alte Restaurant „Alter Vater Rhein“. Im Jahr 2015 lautete eine Überschrift in der Zeitung: „Xin Ru Fang übernimmt Niersteiner Traditionsgasthaus“.

In den aktuellen Berichten hingegen (zum Beispiel hier) schreibt die Zeitung, Günthers Reise sei von Xinru Fang mitorganisiert worden. Xinru in einem Wort – jetzt endlich korrekt!

Nun ist ein falsch geschriebener Vorname in der Zeitung, in der Überschrift zumal, sicher peinlich, aber ansonsten natürlich nicht weiter dramatisch. Uns plagt auch etwas ganz anderes:

Im Impressum von der Webseite ihres Restaurants heißt Frau Fang korrekt Frau Großkopf.

Frau Fang heißt gar nicht Fang. Sie heißt Frau Großkopf. Xinru Großkopf – so steht’s ganz hinten auf der Webseite ihres Restaurants. Den Namen Xinru Großkopf finden wir auch im Handelsregister, wo sie als Geschäftsführerin der Firma Asap Global GmbH ausgewiesen ist, die Baumaschinen und Baustoffe vertreibt. Als Geschäftsadresse dieses Unternehmens ist die Große Fischergasse in Nierstein angegeben, die Hausnummer ist identisch mit der des Restaurants „Alter Vater Rhein“.

Und dann gibt’s unter eben dieser Adresse noch eine weitere Firma, die nennt sich BBG Germany GmbH und handelt laut Handelsregister mit Nahrungsmitteln. Auch hier wird die Geschäftsführerin mit Xinru Großkopf angegeben.

Das hätten wir Günther schon gerne gefragt: Warum nennt er Frau Großkopf immerzu Frau Fang? Sagt er Frau Fang, weil die das von ihm so verlangt? Oder weil Fang so schön chinesisch klingt und mehr Eindruck macht? Oder gibt’s andere Gründe?

Großes Durcheinander bei den Firmennamen

Ähnlich unklar und mithin verwirrend verhält es sich bei den Firmen, deren Gründung notariell längst unter Dach und Fach und deren Nierstein-Invest nach Günthers Darstellung längst vertraglich besiegelt sein soll:

Die „Allgemeine Zeitung Landskrone“ gab den Namen der ersten Firma am 28. September 2017 mit „Germany Hong GmbH“ an; am 7. November 2017 dagegen schreibt sie von einem Unternehmen namens „German Hong GmbH“.

Mal mit, mal ohne „y“: Das ist natürlich keine große Sache. Das Problem, das sich auftut: Die nette Dame beim Handelsregister hat beide Namen gecheckt – eine Firma mit einem dieser Namen ist nicht existent.

Die zweite Firma wird in der „Allgemeinen Zeitung Landskrone“ zuerst „Germany Emotion Techonology GmbH“ genannt. Dann – gleiche Zeitung, neuer Tag, anderer Artikel – heißt das Unternehmen plötzlich „German Motion Electronic GmbH“. Die Unterschiede sind jetzt gravierend, die nette Dame im Registergericht tippt jeden Namen ein, kann am Ende aber auch nicht weiterhelfen: Auf keinem dieser Namen lässt sich eine Firma zuordnen.

Vollends verwirrend wird es, wenn wir in die „Lokale Zeitung“ schauen, die in der Medien Verlag Reiser GmbH in Mainz-Gonsenheim erscheint: Die berichtet von zwei Firmen, „die vor acht Wochen eine Zweitniederlassung in Nierstein gegründet haben“ – hier heißen sie „German Motion Electronic Group“ und der „German Hong Group“. „Group“ klingt natürlich ein wenig weltläufiger als „Gesellschaft mit beschränkter Haftung“, hilft uns bei der Wahrheitssuche aber auch nicht richtig weiter.

Und nun? In der Zeitung konnten wir am 28. September lesen: „Wie Niersteins Stadtbürgermeister Thomas Günther berichtete, handelt es sich bei den am 22. September gegründeten Firmen um Tochterunternehmen chinesischer Konzerne mit Sitz in Nierstein.“ Da kann was nicht stimmen: Firmen (zumal GmbHs) werden bei einem Notar gegründet – und der schickt die Daten umgehend übers Internet ans Handelsregister. Wenn die Firmen in Nierstein ansässig sein sollten (selbst wenn dort nur Niederlassungen errichtet wären und der jeweilige Firmensitz andernorts wäre), müssten ihre Daten beim Amtsgericht in Mainz liegen. Das tun sie nicht.

Die nette Dame im Registergericht hat übrigens in ihrem Computer auch deutschlandweit nach den Firmen gefahndet: Fehlanzeige allerorten!

Da nimmt sich kaum verwunderlich aus, was uns zuletzt an diesem 15. November aus dem Bauamt der Verbandsgemeinde Rhein-Selz zugetragen wird: Irgendwelche Grundstückskaufverträge mit chinesischen Investoren im Rhein-Selz Park sind der Verbandsgemeinde bis dato nicht vorgelegt worden. Das müssten sie aber, weil dort zwingend über die Ausübung gemeindlicher Vorkaufsrechte zu entscheiden wäre.

Was hat uns der Thomas Günther da nur erzählt?

Vielleicht wird alles ein bisschen viel für ihn. Angesichts seiner vollmundigen Versprechungen blühender Landschaften in der trist-öden Walachei des früheren Army-Areals am Rande Niersteins wird dem einen und anderen Bürger des Städtchens längst schwindelig:

Beeindruckend, was im Rhein-Selz-Park alles angesiedelt werden sollte und soll. Chinesische Vertriebsorganisationen, eine private chinesische Fachhochschule, eine Saunalandschaft mit Hotel, ein Trainingsgelände für Sicherheitskräfte, ein Autohof, Gewerbe, ein Gründerzentrum…“

So schrieb dieser Tage ein Leserbriefschreiber, es klang bang und besorgt:

„Gibt es, außer Ideen und Hoffnungen, Wunschvorstellungen und Zufälligkeiten, auch substanzielle Strategien und konkrete Pläne für die Entwicklung des Rhein-Selz-Parks? Ganz zu schweigen von Transparenz und Bürgerbeteiligung.“

Mit diesem Film wird im Internet für einen Ferienpark geworben, der auf dem Gelände der früheren US-Kaserne in Nierstein entstehen soll – für Kuwaitis.

Und dabei hat der Mann noch gar nicht alles genannt. Es ist ja auch noch ein Ferienpark für Kuwaitis geplant – mit hunderten Appartements, mit Schwimmbädern, Spiel- und Sportstätten, Shops und Restaurants… Die leuchtende Zukunft Niersteins ist in einem Youtube-Film, der Anleger locken soll, längst vorgezeichnet.

Schönes Wohnen am Rande von Nierstein, viele neue Firmen, Millionen-Investitionen, alles angeblich in Planung, und obendrein soll’s noch eine gigantische Offroad-Bahn geben, die das beschauliche Weinbaugebiet, glaubt man den Befürchtungen der Anwohnern, in eine lärmende Hölle verwandeln wird…

Glaubt man Thomas Günther: Alles kein Problem in diesem kleinen 8000-Seelen-Städtchen.

Wirklich nicht?

20 Kommentare zu „Knall in Nierstein: Wo sind nur die China-Firmen?“

  1. Asap Global GmbH – ich füge noch ein paar Punkte hinzu A.s.a.p
    Aha, die „Sobald wie möglich Welt Gesellschaft mit beschränkter Haftung“

    Leider bestätigt sich, dass der Niersteiner „Macher“ so manche Eigenart mit dem Hedlen aus Oppenheim gemein hat.

    Man erinnere sich nur an den Umgang mit der Causa Stork.
    Übrigens auch gerade aktuell wieder zu erleben, die Niersteiner CDU scheint unter TG näher an den Oppenheimer SPD Helden, als an der eigenen Partei.

    Wie sonst ist zu erklären, dass versucht wird(wurde) Herr Stork eine mögliche Kandidatur als VG Bürgermeister zu verstellen.
    Ob Stork als 1. Beigeordneter der VG zuviel gesehen was TG „unangenehm“ war?

  2. Der Firmensitz der Shanghai Yikian Trading Company (SYT), die 2016 fast den Flughafen Hahn gekauft hätte, war zwar nur ein leeres Bürozimmer über einem Reifenhändler. Die SYT war aber wenigstens im Handelsregister eingetragen. Immerhin. Das von der Landesregierung in dieser Angelegenheit praktizierte Maß an Dilettantismus schien lange Zeit unübertrefflich. Doch kein Rekord hält ewig. Nachdem in Oppenheim die Realität die in meinem Roman WEINBERGSFALLEN erzählte Fiktion längst eingeholt hat, passiert dasselbe jetzt in Nierstein. Hier nähert sich die Realität jetzt besorgniserregend der Fiktion in meinem Roman KASERNENMORD an. Irgendwie beängstigend. Ich sollte Kinderbücher schreiben …

  3. Es dauert nun mal in Deutschland eine lange Zeit bis die Verträge der Frankfurter Notarin von Frankfurt in Mainz beim Amtsgericht angekommen sein werden.

  4. Auch in der Nachbarstadt ist nicht alles Gold was der Bürgermeister anmalt……
    Auch da gibt es nur einen der sagt wo alle hin zu marschieren haben.
    Und die VG hält sich raus aus den beiden (möchtegern) Königshäusern.
    Wer weiß was da noch alles ans Tageslicht kommt, wenn der Bürgermeister in Sachen Offroad Strecke gegen seine Bürger und ehemaligen Nachbarn entscheidet.

  5. Nein, macht er nicht. Hat er nicht nötig. Es war einfach nur so witzig festzustellen, wie Dichtung und Wahrheit sich manchmal einander annähern. Ich bin Gott sei Dank frei von kommerziellen Interessen, auch wenn sich das ein „Anonymus“ nicht vorstellen kann. ;o)

  6. Motocrossbraut in spe

    Warum wollen Sie anonym bleiben?Das ist mir immer suspekt. Ich kann meine Meinung öffentlich sagen und dabei den Menschen noch in die Augen schauen.Was Frieder Zimmermann in seinen Büchern beschreibt ist längst nicht mehr Fiktion ,sondern Realität… war wahrscheinlich seine Motivation…Kinderbücher gibt es sehr viel bessere zu Genüge.

  7. @ Markus Haase

    Ich habe es nicht richtig verstanden…

    Was meinen Sie mit: “ gegen die Bürger und ehemaligen Nachbar entscheidet“
    Ist Herr Günther etwa aus Nierstein weggezogen?

  8. Warten wir erst mal ab. Vielleicht hat er sich ja falsch ausgedrückt und die Niederlassungen sind noch in Gründung. Politiker verkünden ja gerne Erfolge und wenn man bedenkt, dass am 24.9. Bundestagswahlen waren wollte Günther vielleicht mit der übereilten Verküngung noch ein paar Wählerstimmen für die CDU gewinnen. Ich habe jetzt nicht den Eindruck, dass Günther Nierstein während seiner Zeit als Bürgermeister geschadet hat.

  9. Ich habe diesen Bericht ü ber Herrn Müller mit größtem Respekt vor den ausdauernden Leistungen, Engagement, dem „Biss“, dem persönlichen Einsatz und der Risikobereitschaft gelesen und mir dabei gedacht:

    Tja, da fähren ein Rasierklingenhausierer, eine Anstreicher und ein Ex-Landrat mit einer Chinesin in das Land der aufgehenden Sonne, posten ein paar Buffetbilder und sollen innerhalb von ein paar Tagen solche Erfolge vorweisen können????? Allein nach dem chinesischen und auch deutschen Recht ist das vom Zeitttrahl her sehr ungewöhnlich.

    Was solls. Vielleichgt schreiben wir unsere Kinder demnächst in eine China-FH ein…

    Herr Müller: noch einmal ausdücklich meinen allerhöchsten Respekt!

    Die Bundesregierung mit hochrangigen Wirtschaftsvertretern schafft das jedenfalls nicht. Das gilt auch für die Landesregierung, die ja die bekannten Probleme rund um den Flughafen Hahn hatte.

    Herr Müller wird nicht umsonst jahrelang Kontakte aufgebaut und vertieft haben. Denn wenn es so leicht und schnell ginge wäre er sicherlich von der Bundesregierung und derfinternationalen Handelskammer etc entsprechend beraten worden.

  10. Ich frag mich was mit dieser Rhein-Selz-Park GmbH nicht stimmt. Ich war daran interessiert ein Gebäude in der ehemaligen Kaserne zu kaufen. Also habe ich mit Herrn Günther Kontakt aufgenommen. Von einem Mitarbeiter aus dem Rathaus würde ich an einen Projektplaner verwiesen, dieser schickte einen Mitarbeiter um mir Objekte zu zeigen. Mir wurden mehrere Ruinen vor Ort vorgeführt , man wollte mir ein Angebot zukommen lassen. Drei Wochen lang müsste ich einem Kaufpreis hinterher telefonieren um mir einen absolut unrealistischen Preis nennen zu lassen. In diesen drei Wochen habe ich mir von einem Zeichner einen Grundrissplan erstellen lassen, Preise eingeholt, Kostenaufstellungen erstellt, Termine mit Bank, Bauamt und diversen Handwerkern vereinbart und wahrgenommen. Ich unterbreitete ein Gegenangebot mit Darlegung der Investitionen um das Gebäude einigermaßen wieder benutzbar zu machen, es kam darauf keine Reaktion. Ich wand mich dann mit der Sache an Frau Richter persönlich, auch hier keinerlei Interesse an Verhandlungen. Lieber lassen Sie das Gebäude weiter zerfallen und verwittern bis es letztendlich abgerissen werden muss.
    Auf der Webseite der GmbH kann man seit fast zwei Jahren lesen das eine Internetpräsenz entsteht. Das sieht für mich nicht nach einem Zukunftsstandort aus, zumal sich auch nicht wirklich was tut auf dem Gelände. Schade das man sich lieber im Käufer aus China kümmert…

  11. Frau Fang-Großkopf hat tatsächlich einen Doppelnamen, der genau so öffentlich zitiert werden muss! Auch die inkorrekte Angabe von amtlichen Doppelnamen gehört wohl zu den Spielchen. Hier handelt es sich nicht um einen unwichtigen ZweitVORnamen. Wird ein wichtiges Vertrags-Dokument z. B. nicht mit vollem Vor- und Zunamen (wie er im Pass steht) unterschrieben, ist das so etwas wie Urkundenfälschung oder zumindestens unwirksam. Somit ist auch dieser Punkt bemerkenswert unerledigt.

  12. Man muss sich schon hinter einem „Anonymus“ verstecken, um diesem fantastischen Gemenge aus Naivitätät, Ahnungslosigkeit und Dämlichkeit überhaupt irgend etwas Positives abzugewinnen. Wie Chinesen im Ausland in Wirtschaftssektoren einsickern, sie durchdringen und besetzen, um sie auszusaugen und sich anschließend den Mund abzuwischen und den nächsten Sektor suchen, kann man nachlesen. Dazu muss man sich aber aus seiner treudoofen Weltsicht verabschieden und muss mehr lesen als die AZ-Landskrone, in der ein Dienheimer im deutsch-chinesischen Handel Regie führt wie weiland ein Bernsteinhändler aus Idar-Oberstein.

  13. Es war ja nur eine Frage der Zeit, bis die Causa Held ihre Kreise zieht und man auch auf Machenschaften im Nachbarstädtchen aufmerksam wir. Helds Dutzfreund Günther regiert hier auf ähnliche Weise, man versteht sich über die Parteigrenzen hinweg. Gleich und Gleich gesellt sich gern. Auch hier gibt es einiges zu recherchieren, den Betreibern dieser Seite dürfte der Stoff nicht ausgehen. Besonders sollte man sich mal den Investor Wolfram Richter anschauen, auch da könnte es für Nierstein und die Region noch einige Überraschungen geben. Fragen Sie mal bei Herrn Behringer von der Mainzer SPD nach, da ist Herr Richter bestens bekannt.

  14. Was sagt denn der „Beauftragte für den Rhein-Selz-Park“ dazu?
    Er müsste doch eigentlich ein hohes Interesse daran haben, dass das vermarktet wird und außerdem erhält er ja eine Aufwandsentschädigung dafür. Aber es wird abgewälzt auf Dritte, „für die paar Flocken monatlich geb ich nur meinen Namen“, das gleiche System wie die Helden aus Oppenheim.
    Alles in Allem eine schwache Vorstellung des Herrn G.
    Es geht ja auch nur sehr langsam voran dort im Park.
    Wer weiß, wann sich Ihre Investition dort gelohnt hätte…..

Schreiben Sie einen Kommentar zu J.

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Scroll to Top