Marcus Held will zurücktreten: Zum 5. März wolle er das Amt als Stadtbürgermeister und alle damit verbundenen Ämter in der Stadt Oppenheim niederlegen, wurde soeben mitgeteilt.
Als Grund für den Rücktritt wird natürlich nicht das eigene Fehlverhalten angegeben. Sondern, so meldet die Lokalzeitung, „der zunehmende Druck durch die öffentliche Berichterstattung und die Rücktrittsforderungen seiner Partei“. Dem könne Herr Held sich und seine Familie nicht länger aussetzen.
Held Berliner Medienrechtler teilte ferner mit, dass mit dem Rücktritt keinesfalls ein Schuldeingeständnis verbunden sei. Vielmehr sei nun eine „sachliche Aufklärung der Vorwürfe“ möglich. Held werde „den zugrundeliegenden Sachverhalt offen und transparent aufklären.“ So formuliert ein Anwalt nun mal, was soll er auch sonst sagen…
Die Mitteilung sagt nichts aus über Helds Bundestagsmandat: Offenbar will der SPD-Politiker, gegen den bereits mehr als ein Dutzend Ermittlungsverfahren bei der Staatsanwaltschaft in Mainz laufen, im höchsten deutschen Parlament verbleiben.
Und wenn er, wie mitgeteilt wurde, nur von seinen städtischen Ämtern zurücktritt, bedeutet das auch: Held will offenbar als Chef der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft GWG und der Haus- und Grundstücksverwaltungsgesellschaft HGO weiterhin bei Immobiliengeschäften in Oppenheim mitmischen. Und er will sich natürlich auch weiterhin mit dem Titel „Beauftragter des Hallenbades der Verbandsgemeinde Rhein-Selz“ schmücken.
Was mit seinen Mandaten passiert – Held sitzt u.a. für die SPD im Rat der Verbandsgemeinde Rhein-Selz und im Kreistag Mainz Bingen –, ist nach Lage der Dinge völlig offen. Und natürlich wird die SPD Oppenheim darüber abstimmen müssen, mit wem sie in eine neue Zukunft gehen will: Noch ist Marcus Held ihr Vorsitzender.