Leser-Stimmen: „Das ist wirklich ein Polit-Thriller!“

Diese Webseite mit der Dokumentation des Oppenheim-Skandals verzeichnete innerhalb von nur drei Wochen einen überwältigenden Erfolg: Mehr als 7000 Besucher wurden bisher gezählt. Und die riefen insgesamt über 40.000 mal die einzelnen Artikel-Seiten auf.

Dabei kamen die Besucher nicht nur aus der Stadt Oppenheim und den Orten der Verbandsgemeinde: Mehrere tausend Seitenaufrufe wurden in Mainz und in Berlin registriert. Womit wir sehen: Man schaut inzwischen auch in der Landes- und sogar in der Bundeshauptstadt auf das rheinhessische Weinstädtchen und das Treiben des SPD-Bundestagsabgeordneten Marcus Held, der als Stadtbürgermeister jede Menge dubiose Geschäfte tätigte.

Etliche Bürgerinnen und Bürger schickten weitere Hinweise zum Treiben der Stadtführung, denen in nächster Zeit nachgegangen wird. Andere wollten nur einmal ihre Meinung äußern: zum Verhalten von Marcus Held, zur SPD-Politik in der Stadt und in der Verbandsgemeinde, zur Berichterstattung in der lokalen Zeitung – und nicht zuletzt auch zu dieser Webseite. Hier Auszüge aus einigen Mails (aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes geben wir die Namen nur gekürzt wieder)

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Das ist wirklich ein Polit-Thriller! Ich hab mir die Zeit genommen und alles von Anfang bis zum Ende an einem Stück zu lesen. Teilweise sehr amüsiert, teilweise aber auch sehr nachdenklich. Es muss nicht wundern, dass wir in unserem Land zwischenzeitlich soviel Politik-Verdrossenheit spüren. Nur noch Geklüngel und Vetternwirtschaft. Die Politiker sind sich zuerst am Nähesten. In diesem speziellen Fall aber auch ganz extrem. Hoffen wir nur, dass es am Ende nicht nur ein paar wenige Bauernopfer gibt, dass nicht diejenigen bestraft werden, die eigentlich nur auf schlimme Zustände aufmerksam machen wollten. Das ist meine Befürchtung.

B.P.

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Glückwunsch!!! Endlich formuliert einmal jemand, wie es tatsächlich bei uns aussieht. Abgesehen von den unendlich viel Held-Nennungen und -Berichten müssen wir auch mindestens ebenso oft  Bilder von ihm ertragen. Zu sagen ist auch, dass Leserbriefe zu diesem Thema ausgebremst und teils verstümmelt werden.

H.P.

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Ekelhaft und schrecklich. Sollte das so stimmen, kann man nur sagen, die Feinde der Demokratie kommen nicht von Rechts oder von Links, sie kommen aus der sogenannten selbstbestimmten demokratischen Mitte. Hier müssen wir Bürger, die es mit der Demokratie und der Chancengleichheit ernst nehmen, uns wehren. Gerade in unserer VG sitzen Strippenzieher, die es wie in den 70-ziger und 80-ziger Jahre gewöhnt sind, die demokratischen Prozesse zu manipulieren.

K.I.

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Bevor ich zu der Sache Held komme, möchten wir (ein Teil der Bewohner von Oppenheim) Ihnen unseren Dank für die Offenlegung der Machenschaften Held ausdrücken. Nach dem Beginn der Diskussionen über diese Tatsachen kommen immer mehr Dinge ans Licht. Es wird einem schlecht, wie dieser Mensch Gefälligkeiten verteilt, damit seine Macht erhalten bleibt. (…) Wissen Sie, es ist die Ungerechtigkeit, die alle auf die Palme bringt. Wenn man Held gefällig ist, dann wird man unterstützt, und wenn nicht, wird man gesellschaftlich nie dazugehören und schlecht geredet.

R.P.

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Ich möchte mich bei Ihnen sehr herzlich bedanken, dass Sie mit viel Engagement die Abgründe der Oppenheimer Politik beleuchtet haben! (…) Es war und ist ein offenes Geheimnis, dass ohne SPD-Parteibuch in Oppenheim kaum etwas geht: Geschäftsleute und Winzer können Ihnen das bestätigen.

B.M.

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Vielen Dank für die Aufklärung über diesen Fall. Die Lokalzeitung vor Ort berichtet logischer Weise gesteuert. Dass diese Geschichte so viele Menschen im Boot hat, erfährt keiner aus der lokalen Presse. (…) Sind solche Menschen an der Macht, vergessen sie alles, wofür sie standen. Auch das macht den Bürger politikmüde.

B.A.

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Ihre Aufarbeitung der „Causa Held“ habe ich mit Interesse und schließlich Begeisterung gelesen. Endlich macht hier ein Journalist mal seine Arbeit. Ihre Kollegen hier, in und um Oppenheim, haben entweder genaue Anweisungen von ganz oben, oder sie folgen einem sehr merkwürdigen Selbstverständnis. (…) Sie kann ich nur ermutigen, an der Sache dran zu bleiben und noch tiefer zu bohren. Da ist noch mehr verborgen… lch hoffe, Sie finden einen Weg, viele Leser damit zu erreichen. Hoffentlich macht auch irgendwann die Opposition ihre Arbeit, wenn nicht in Oppenheim, dann vlt. in Mainz (Julia Klöckner) oder in Berlin (Jan Metzler).

Z.F.

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Ich bin Oppenheimer seit Jahrzehnten und habe langjährige Freunde, die im Stadtrat sitzen, dabei aber keine rote Krawatte tragen. Ich habe selber Erfahrungen mit Held, Baumgarten und Spusies sammeln müssen, die ­– auch – gewerblicher Art waren. Erst über meine Freundschaften und deren Ausleuchtungen der Arbeitsweise Held und Konsorten wurde mir klar, warum ich mit meinem gewerblichen Anliegen nie weiterkam.

H.F.

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Ich freue mich sehr, dass sich ein Profi dieser leidigen bzw. unsäglichen Angelegenheit annimmt. (…) Ich denke, Herrn Held und denen, die ihn in Stadt und Partei unterstützen, ist es gelungen, durch zwei Handlungsstränge eine demokratische Kontrolle innerhalb der VG Rhein-Selz auszuhebeln. Dazu zählt einmal die Tatsache einer Großen Koalition, die sich die Politik längst zur Beute gemacht hat (v. Weizsäcker) und von der SPD genauso vehement durchgeboxt wird wie von der CDU. (…) Zweitens kann man folgende Tatsache, die Sie auch richtig ansprechen, gar nicht deutlich genug herausheben: Die Stadt Oppenheim und ihr Stadtbürgermeister unterläuft mit Duldung des Verbandsbürgermeisters Penzer (damit spart die VG Rhein-Selz viel Geld), aber auch des Landkreises Mainz-Bingen, der Kommunalaufsicht und der Landesbehörden von RLP systematisch die in der rheinland-pfälzischen Gemeindeordnung fixierte Forderung, wonach es die Verbandsgemeinde Rhein-Selz ist, die die Verwaltung für die ihr angehörenden Städte und Gemeinden übernimmt. Die Stadt Oppenheim hat inzwischen eine eigene Verwaltung aufgebaut, was auch ein wichtiger Punkt für den hohen Schuldenstand ist. De facto hat Baumgarten die Funktion eines Verwaltungsmitarbeiters, untersteht aber dem Stadtbürgermeister und nicht dem Verbandsbürgermeister. Die von Ihnen beschriebene Kumpanei ist damit einfach durchzusetzen.

S.G.

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Danke für ihre Homepage. Herr Held schadet der Stadt Oppenheim, der VG, dem Ansehen der Politik in der Öffentlichkeit, dem Steuerzahler und sich selbst. Er hat sich moralisch und ethisch falsch verhalten. Ich schäme mich als Bürger der VG für ihn.

H.T.

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Ich habe in den letzten Jahren viel über Politik, speziell den Filz dieser Partei hier in Rheinland- Pfalz, gelernt. Was sich hier abspielt hat mit „sozial“ und „demokratisch“  nichts zu tun, sondern ist nur noch in hohem Maße lächerlich.

S.P.

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Tolle Dokumentation! Hoffentlich wird solchen Typen das Handwerk gelegt.

T.J.

3 Kommentare zu „Leser-Stimmen: „Das ist wirklich ein Polit-Thriller!““

  1. Alles zusammen eine sehr gute Dokumentation der Ereignisse. Es ist gut, dass es neben der örtlichen Presse mit ihren Abhängigkeiten auch völlig unabhängige Berichterstattung über die Causa Held gibt. Der SPD-Filz um den Teflon-Held ist unerträglich. Selbst in der SPD heißt es hier und da, die einzige Leistung, die Held als Bundestagsabgeordneter in der letzten Legislaturperiode erbracht habe, sei es gewesen, im SPD-Landesverband für eine bessere Platzierung auf der Landesliste zu sorgen um an den Fleischtöpfen zu bleiben. – Ganz nebenbei: Ein Mandatsträger hat nichts in einem Bürgermeisteramt zu suchen. Früher gab es mal ein Inkompatibilitätsgesetz, das genau dies untersagte.

  2. Da fragt man sich wer da noch alles die Finger drin hat, immerhin gibt es da ja noch einen 1. und 2. Beigeordneten (oder haben die ihren job nicht richtig gemacht) eine VG Verwaltung die eigene Mitarbeiter ausbremste und Anweisungen gab……….

  3. Claudia von Werder

    Unabhängig, ob man den „Polit-Thriller“ positiv oder negativ bewertet ist dieser Beitrag nur von Negation getragen.
    Ich frage mich dabei wirklich, ob dieser Berichterstatter „Neutral“ ist, oder seine Meinung den Lesern durch Negation suggeriert?

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