Wochenrückblick: Zeitung fordert Held zum Rücktritt auf

Nur noch eine Woche bis Heiligabend – doch bei vielen Menschen in Oppenheim will noch nicht so recht vorweihnachtliche Stimmung aufkommen. Daran ändert auch nichts der Märchen-Weihnachtsmarkt, der an diesem Wochenende das Rathaus friedlich-festlich überstrahlt. Vielhundertfach blinkendes Licht breitet sich wie ein Schutzschirm über das alte Gemäuer aus, als versuche es die dunklen Machenschaften zu verbannen, die im Innern des Gebäudes wüten. Ob diese Form der Erleuchtung bei der Wahrheitsfindung hilft? Wir schauen zurück auf eine Woche, in der die Aufarbeitung der schändlichen Politgeschäfte des Marcus Held wenigstens einen kleinen Schritt voran gekommen ist…

Mit schwarzem Filzstift zu neuer Ordnung

Das war die Überraschung der Woche! Der Landesrechnungshof hat seinen Bericht viel früher als erwartet an die Verwaltung der Verbandsgemeinde geschickt. Und VG-Bürgermeister Klaus Penzer machte die 112 Seiten umgehend öffentlich zugänglich. Nun kann jeder Interessierte nachlesen, was die unabhängige Kontrollbehörde in Speyer über das rechtswidrige Treiben des Oppenheimer Stadtbürgermeisters geschrieben hat (den ganzen Bericht finden Sie hier zum Download).

Penzer hatte Stunden vor der Veröffentlichung und mit Unterstützung des Landesbeauftragten für Datenschutz einige Stellen in dem Konvolut geschwärzt. Zum Beispiel können wir jetzt nicht mehr den beruflichen Werdegang des städtischen Beigeordneten, Tourismus-GmbH-Geschäftsführers und in kirchlichen Kreisen schwer engagierten Hansjürgen Bodderas‘ nachlesen. Auch seine Verdienste verschwanden unter dicken schwarzen Balken: Offensichtlich soll niemand erfahren, dass Bodderas dank seines Förderers Marcus Held richtig gut abkassiert – dass er vorher bei der Stadt rund 50.000 Euro im Jahr bekam und sich dann „mal eben so“ auf über 70.000 hochkatapultieren konnte.

Die Anonymisierungs-Aktion stellt sich als Witz dar, wenn man weiß, dass der SPD-Stadtbürgermeister zuvor den Entwurf des Berichts an die lokale Zeitung übergeben hatte, eindeutig rechtswidrig und im übrigen komplett ungeschwärzt. So macht längst die Runde, was Penzer jetzt mit dicken Filzstiften zu vertuschen versucht. Gleichwohl wollen wir seinen Einsatz wohlwollend bewerten als hoffentlich ehrlich gemeintes Bemühen, Recht und Ordnung wiederzubeleben, hier in der Stadt Oppenheim, wo die Grundlagen eines funktionierenden Gemeinwesens seit Jahr und Tag von einer kleinen Polit-Clique um Marcus Held zu ihrem ureigenen Vorteil ausgeschlachtet und damit rücksichtslos kaputt gemacht wurden.

Lokalzeitung wendet sich von Marcus Held ab

Beim Lesen des Lokalteils der „Allgemeinen Zeitung Landskrone“ an diesem Samstag glaubten wir zeitweilig, unseren eigenen Augen nicht trauen zu können. Was stand denn da geschrieben?

„Marcus Held hat einmal gesagt, selbst wenn er Fehler gemacht habe, so habe er stets nur das Wohl der Stadt im Sinn gehabt. Gemessen an diesen Worten wäre der größte Dienst, den er Oppenheim momentan erweisen kann, sein Bürgermeisteramt niederzulegen.“

Ein Satz wie ein Dolchstoß. Geschrieben von Ulrich Gerecke in einem Kommentar unter der Überschrift „Zeit für Konsequenzen“. Über die Zeitung fordert der Lokalchef „seinen“ Stadtbürgermeister zum Rücktritt auf! Was ist denn da geschehen? Sollte sich die Redaktion wirklich vom selbstauferlegten Joch ihrer unheilvollen Nibelungentreue zu Marcus Held befreit haben?

Lange Zeit hatte sich Held der völligen Unterwerfung der AZ-Redaktion sicher fühlen können: Die Zeitung diente ihm als Verlautbarungs-Plattform für seine Fakten-Fälschungen und Wahrheits-Verdrehungen. Unwidersprochen konnte er hier Erzählungen mit teils geschönten, meist unwahren Erklärungen seines oftmals rechtwidrigen Handelns vorbringen. Alles wurde gedruckt und erweckte damit den Anschein vorgeblicher Wahrhaftigkeit.

Aus internen Besprechungen der Redaktion an diesem Freitag erfuhren wir, dass man sich dafür entschieden habe, dass es so nicht weiter gehen könne und solle. Zu viele Abos waren in den letzten Wochen gekündigt worden mit Verweis auf eine völlig unbefriedigende Oppenheim-Skandal-Berichterstattung: Das ist nachweislich das beste Weckruf für ein Verlagshaus, der in jeder Redaktion schnellstmöglich selbstkritisches Nachdenken einfordert.

Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass der lange Zeit gegenüber Held unterwürfig erscheinende Journalismus der AZ in der Redaktion sehr umstritten war. Dass es dort Redakteure gibt, die sich mehr journalistisch-kritische Distanz und eine entsprechende Berichterstattung wünschten, sich aber nicht durchsetzen konnten. Erst an diesem Freitag, nachdem am Abend zuvor in einer turbulenten Sitzung des Oppenheimer Stadtparlaments der Bericht des Rechnungshofes mit all seiner Polit-Jauche über die Rathaus-Tische geschwappt war, kippte die Stimmung in der AZ.

Die Redaktion senkte den Daumen: Marcus Held, der früher mal Mitarbeiter der Zeitung war, der bis zuletzt einen direkten Draht in die Redaktion pflegte, hat damit seinen wichtigsten medialen Partner verloren. Ulrich Gerecke, von dem es heißt, wenn er nur gedurft hätte, wie er wollte, hätte er sich längst viel früher von Held abgesetzt, schrieb in seinem sehr lesenswerten Kommentar:

Seine (Helds) Versuche, Normalität vorzugaukeln, sein Nichteingestehen möglicher eigener Fehler und sein wenig demütiger Umgang mit den Vorwürfen haben viele Oppenheimer erbost und erzürnt und die Spaltung der Stadt vertieft. Helds Verweis, man möge das Ergebnis der staatsanwaltlichen Ermittlungen abwarten, geht längst am Kern der Sache vorbei: Es geht hier nicht um Paragrafen, es geht um Politik. Das hat zu tun mit Vorbildfunktion und Glaubwürdigkeit. Davon ist beim Stadtchef nicht mehr viel übrig.

Eine solche Wahrnehmung der Lokalzeitung wird Held politisch nicht überleben können. Zumal noch gar nicht die ganze Wahrheit auf dem Tisch liegt. Wir haben in unserem „Oppenheimer Adventskalender“ bisher 16 Kapitel aus dem Rechnungshofbericht abgearbeitet. Wer glaubt, das alles sei schrecklich, unerhört, unfassbar: Der kennt die ganze Wahrheit nicht. Dem müssen wir sagen: Es kommt noch schlimmer!

Morgen berichten wir, wie Marcus Held auf Kosten der Steuerzahler Gelder kassiert, Monat für Monat, seit vielen Jahren schon, ohne auch nur ansatzweise eine Gegenleistung zu bringen. Und es folgen weitere Berichte – wie sich der Stadtbürgermeister mit teuren Geschenken auf Kosten der Stadtkasse seine SPD gefügig hält. Und wie er Stadtratsmitglieder hinterging – das ist übrigens noch gar nicht so lange her, aber die wenigsten kennen bis heute die ganze Wahrheit.

Wir berichten weiter, schreiben alles auf. Halt, das ist nicht korrekt: Wir schreiben nicht „alles“, wir schreiben, was im Bericht des Landesrechnungshofes steht. Das ist bestimmt nicht „alles“: Die Prüfer hatten schließlich nur wenige Wochen Zeit für ihre Arbeit. Längst heißt es, dass sie nur an der Oberfläche hätten kratzen können. Und dass es in Oppenheim noch viel mehr dunkle Polit-Keller gebe, man müsse nur einmal richtig buddeln…

Weg durch das dicke Gestrüpp Heldscher Politik gesucht

Auf den Verlauf der Stadtratssitzung näher einzugehen, wollen wir Ihnen und uns ersparen. Man kann sich lebhaft vorstellen, wie sich die SPD einzuigeln versuchte – und die AL und CDU verzweifelt bemüht war, eine Schneise durch das undurchdringlich wirkende Gestrüpp Heldscher Günstlingspolitik zu schlagen. Zwei Zitate:

AL-Chef Raimund Darmstadt:

„Die Melange aus bedenkenloser Verschwendung, Rechtswidrigkeiten in Serie und die straftatverdächtigen Amtshandlungen der Stadtspitze ist weit umfangreicher und deutlich krasser als vermutet.“

CDU-Fraktionschef Marco Becker:

„Wir wollen das Signal für einen Cut setzen – und zwar jetzt.“

Hier Aufarbeitung der Vergangenheit, da Wegweiser für die Zukunft. Bei der SPD jedoch, so scheint es, kneift man lieber beide Augen zu. Und möchte weitermarschieren wie bisher. Der Haushaltsplan jedenfalls wurde allein mit den Stimmen der Mehrheitsfraktion beschlossen. Egal was drinsteht, egal was der Rechnungshof alles gefordert hat: Nur weg damit.

Das ist keine Politik. Das ist eher ein Begräbnis.

Ein Satz von Marcus Held klingt nach dieser Sitzung nach, er macht die unsägliche Arroganz greifbar, mit der  dieser Stadtbürgermeister die Kommunalpolitiker und die ehrenamtlich Tätigen in seiner Stadt sieht und behandelt – und zwar allesamt, die von der SPD eingeschlossen:

„Zu prüfen, ob es Ehrensiegel und Ehrenring noch geben soll, finde ich gut – ich hab keinen und ich will auch keinen.“

Das Image der Stadt nimmt immer mehr Schaden

Irgendwer hat sich kürzlich mokiert: Da habe man so lange an einem guten Image für die Stadt Oppenheim gearbeitet, habe dafür auch viel Geld ausgegeben – und jetzt ist alles kaputt. Dank Marcus Held, dem SPD-Bundestagsabgeordneten und Stadtbürgermeister: Oppenheims Image ist total im A…!

Da ist was dran: Bundesweit berichteten vergangene Woche die Medien, sogar die Süddeutsche veröffentlichte auf ihrer – sehr viel gelesenen – Online-Seite, dass der Rechnungshof Rheinland-Pfalz der Stadt Oppenheim und ihrem Bürgermeister Marcus Held Verfehlungen vorwerfe. Da konnte selbst der öffentlich-rechtliche SWR, gemeinhin der SPD stets wohlwollend zugewandt, nicht mehr wegschauen:

Er schickte Reporter mit Mikrofon und Kamera und berichtete landesweit. Held durfte sich natürlich äußern und ein wenig über den Rechnungshof herziehen. Das nutzte ihm allerdings nicht viel,  der Gesamteindruck war für ihn verheerend: Dass die Leute auf der Straße offen gegen ihn aufstehen – das hat es wirklich noch nie gegeben!

Pressesprecher darf nicht mit der Presse sprechen

Wir haben in unserer Berichterstattung über den Rechnungshofbericht in dieser Woche aufgezeigt, wie Marcus Held beim Rathaus-Personal trickst: Er beschäftigt auf Kosten der Stadt einen Parkausweis-Aufseher, was von der Kommunalaufsicht seit Jahren wiederholt kritisiert wurde, weil eigentlich die Verbandsgemeinde den Job machen müsste (wofür sie von der Stadt Oppenheim schließlich über die Umlage bezahlt wird).

Dazu leistet sich Marcus Held einen Mitarbeiter (ebenfalls auf Kosten der Stadt), der irgendwie für Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Der scheint allerdings auch ein kleiner, nun, man könnte sagen: Hochstapler zu sein: Im Internet behauptet Christopher Mühleck, die „Leitung der Pressestelle“ im Rathaus Oppenheim innezuhaben, er sei zuständig für die „Beantwortung von Presseanfragen“.

Weiß das der Chef? Gegenüber dem Autor dieser Webseite hatte Marcus Held ausdrücklich etwas anderes erzählt. Wörtlich hatte er geschrieben, wir geben’s ganz exakt wieder:

„Einen Presse-„Sprecher“ haben wir nicht. Wir haben einen Mitarbeiter der Presse macht und über das was die Stadt tut berichtet, zb auf der Homepage.“

Held wollte damit zum Ausdruck bringen, dass Mühleck eben nicht der Pressesprecher der Stadt sei, deshalb auch nicht mit der Presse sprechen dürfe: Das dürfe nur er, der Stadtbürgermeister.

Womit wir das geklärt hätten.

Mühleck soll vielmehr, das hatten wir berichtet, über Herrn Held schreiben. Und von Herrn Held Fotos machen. Er ist eben, so heißt es in der Stadt, Helds Hofberichterstatter. Ein Leser schickte uns dazu ein Foto, das beweist, was Mühlecks Job wirklich ist:

Das Foto zeigt die nahezu komplette Rathaus-Mannschaft mit Bauhof-Bediensteten, die es sich kürzlich bei der großen Sause zur Eröffnung der Landskrongalerie wohl ergehen ließ. Die ganzen Fotos sind auf der städtischen Homepage ausgestellt: Es handelt sich um 20 Bilder, auf 13 von ihnen ist Marcus Held zu sehen. Ist ja auch klar, nach seinem Selbstverständnis: Es geht immer nur um ihn, oder?

Herr Stange und der Kadavergehorsam

Ausgerechnet an dem Tag, an dem die AZ über das Erscheinen des Rechnungshofberichts mit all seinen bitteren Wahrheiten berichtete, veröffentlichte sie auf einer anderen Seite den Leserbrief eines gewissen Denny Stange. Hochnotpeinlich, was der Mann darin von sich gab: Frohe Weihnachten wünsche er allen, die sich „aktiv an der Jagd auf Marcus Held beteiligt haben“. Die Geistlichen, salbaderte er weiter, mögen ihnen Sanftmütigkeit schenken, „wenn einige Beteiligte diese trotz ihrer regelmäßigen Gottesdienstbesuche noch immer nicht haben sollten“.

Daraufhin schrieb der Oppenheimer Schriftsteller Frieder Zimmermann einen wütenden Brief an die AZ-Lokalredaktion, den wir in Auszügen veröffentlichen:

Herr Stange ist ein treuer Jünger seines Herrn Marcus Held. Auf seiner Facebook-Seite posiert er mit Daumen-hoch-Haltung vor einem Held-Wahlplakat. Herr Stange nimmt sich alle die vor, „die sich in den letzten Monaten aktiv an der Jagd  auf Marcus Held beteiligt haben“. Was er mit „Jagd“ meint, lässt er ebenso offen, wie das, was er unter „beteiligt“ versteht. Die Prüfung durch eine Landesbehörde, die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft, die Recherchen eines investigativen Journalisten, demokratische Meinungsäußerungen von Bürgern? Ist das Jagd? Der Rechnungshof, die Strafverfolgungsbehörde, die Presse,  fragende Bürger – haben die sich an einer Jagd beteiligt?

Beleidigend wird Herr Stange, wenn er aus dem Kreis der „Jäger“ die heraus greift, denen „trotz ihrer regelmäßigen Gottesdienstbesuche“ seines Erachtens „Sanfmütigkeit“ fehlt. Ich war zuletzt am vergangenen Sonntag im Adventsgottesdienst und fühle mich daher angesprochen, weil ich zudem in der Causa Held schon öfter meine Meinung gesagt habe. Bin ich damit ein ,anonymer Jäger und ein politischer Draufschläger’? Wenn beim Ausbau der Wormser Straße gefragt wird, ob hier die Vorgaben des Vergaberechts eingehalten wurden, ist das „in den Krümeln gesucht“?

Entweder hat Herr Stange nichts, aber auch gar nichts verstanden, oder er folgt bedenkenlos dem Kurs, den sein Kadavergehorsam ihm vorgibt. Darüber einfach so hinweg zu sehen, dafür reicht meine Sanftmütigkeit, die am Sonntag wieder gestärkt wurde, jedenfalls noch lange nicht aus.

Ich kann Sie nur herzlich bitten, bei der Auswahl von zum Abdruck geeigneten Leserbriefen, nicht nur die Anschläge zu zählen, sondern auch auf die Einhaltung eines Mindestmaßes an Niveau und Stil zu achten.

Erst wollten wir diesen Beitrag schließen mit der Empfehlung: An diesem 3. Advent könnten doch mal alle Oppenheimer in die Kirche gehen und um Erleuchtung bitten – für Marcus Held, für dümmliche Leserbriefschreiber und eine ignorante Zeitungsredaktion. Wenn zur Verstärkung solcher Fürbitten noch die eine oder andere Kerze angemacht würde: Vielleicht hilft’s, wollten wir schreiben, das wäre doch schön!

Das zu schreiben war, wie gesagt, unser Plan zur Wochenmitte. Jetzt, da die Erleuchtung die AZ-Redaktion offenbar (hoffentlich!) heimgesucht hat, können wir auf diese Empfehlung verzichten. Obwohl:  Bittgebete und Kerzen sind jederzeit hilfreich, gerade in Oppenheim! Schaden können sie jedenfalls nicht.

Das Netz lacht sich schlapp über Marcus Held

Marcus Held hat jede Menge Ärger am Hals, der Staatsanwaltschaft ermittelt, und Rechnungshof verlangt, dass er für seine diversen rechtwidrigen Geschäfte finanziell gerade stehen müsse. Da kommt noch einiges auf ihn zu, was sehr weh tun könnte. Aber noch mehr dürfte den Mann schmerzen, wie sich inzwischen immer mehr Leute über ihn lustig machen: Der Computer ist ihre Plattform, Facebook ihre Welt, und WhatsApp ihr direkter Zugang zur Öffentlichkeit.

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Etliche Witz-Bilder, die inzwischen mit Hauptdarsteller Marcus Held das digitale Universum durchqueren, wirken wie ein Spiegelbild der Realität – nur erträglicher, weil sie das Treiben des Bürgermeisters persiflieren. Für den einen oder anderen Oppenheimer wird es eine Art Frustbewältigung sein, solche Fotomontagen anzufertigen und in alle Welt zu verschicken: Wenn man diese Politik, vor allem diesen Politiker ertragen muss, so denken sie vermutlich, wollen wir trotzdem lachen dürfen. Am liebsten über ihn.

Soll ja auch manchmal wirklich gut tun.

Gute Frage: Was sagt eigentlich Martin Schulz zu alledem?

In den Kommentaren auf dieser Webseite bildet sich das Stimmungsbild vieler Oppenheimer ab. Ein paar Auszüge:

Was wohl Martin Schulz, der so oft von Gerechtigkeit spricht, zu diesem Gebaren eines seiner gehobenen Mitarbeiter sagt. Hat den schon mal einer gefragt?

Bei dem nun deutlich gewordenen beachtlichen Ausmaß an widerlichem Filz und erkaufter Abhängigkeiten frage ich mich ernsthaft, wie lange sich die einst stolze sozialdemokratische Partei noch solche regionalen Spitzenpolitiker leisten will? 

Ich habe mich durch die ersten 15 Seiten gekämpft: Das alles ist eine Bankrott-Erklärung sowohl für die Stadt Oppenheim als auch für die VG Rhein-Selz!!!

Ich habe den Bericht versucht in Gänze zu lesen – geht nicht ! Nicht der Umfang ist es, sondern die völlig überstrapazierte Aufnahmefähigkeit an Unglaublichkeiten, die dieser beinhaltet. Rechtswidrig und desolat sind ja noch die harmlosen Attribute und das über mehr als 100 Seiten hinweg, akribisch mit Fakten belegt.

Was ein Sumpf! Ich habe den Bericht jetzt 2x vollständig gelesen! Das ist ein Armutszeugnis für zwei Verwaltungen, die von Fachleuten und Juristen geführt werden, die hochqualifizierte Mitarbeiter beschäftigen und, die eigentlich wissen müssten und sollten, was sie da angestellt haben! 

Wo bleibt da das Rechtsverständnis der teuer bezahlten und gewählten Vertreter? Über fehlendes Schamgefühl braucht man da nicht mehr nachzudenken.

Schauen Sie ruhig mal rein: Die Kommentare, viele wirklich interessant, klug, aussagestark, finden Sie unter jedem Bericht. Und wenn Sie sich selbst zu Wort melden wollen: Nur zu!

Verfügt die FAZ über prophetische Gaben?

Bildschirmfoto vom FAZ-Artikel.

Ein Leser machte darauf aufmerksam, dass die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) vielleicht  „prophetische Gaben“ besitzen könnte: Die schreibt in einem Bericht unter der Überschrift „Wie der Bundestag ohne Regierung entscheidet“, dass die Immunität von Marcus Held aufgehoben sei. Und wörtlich weiter: „Gegen Held wir in einer Immobiliengeschichte ermittelt, die ihn als früheren Bürgermeister von Oppenheim betrifft.“

Uuups: der frühere Bürgermeister von Oppenheim!?!

Aber so steht’s da wirklich!

17 Kommentare zu „Wochenrückblick: Zeitung fordert Held zum Rücktritt auf“

  1. Raus mit ihm aus der SPD!

    Für alle, die hart arbeiten, um redlich ihr Geld zu verdienen, ist dieser Pseudo-Sozialdemokrat blanker Hohn.

  2. Nicht nur aus der SPD !
    Solche selbsherrlichen Politiker und Menschen, die immer wieder nur Ärger machen werden, brauchen wir in unserer Gemeinschaft nicht.

  3. Nicht nur für die, Herr D. Mayer, jedem überzeugten Sozialdemokraten, kann es bei so einem Benehmen und Handeln nur noch die Zornesröte ins Gesicht treiben. Mein eigener Vater, der im 2. Weltkrieg zwei Mal in Osthofen wegen seiner SPD Gesinnung im KZ war, würde sich in seiner Grabstätte wie ein Propeller drehen.
    Heute, Jahrzehnte später, sitzt sein Sohn hier vorm Rechner, um wieder aufzubegehren gegen großes Unrecht, dieses Mal allerdings gegen die eigenen Leute.

  4. Das ganze System Held sollte zurücktreten! Jeder,der darin verstrickt ist!!! Wie sonst soll da jeh wieder ein Vertrauen in die SPD aufgebaut werden? Der Anstand, die Moral und der Respekt vor dem Bürger und Wähler gebietet den Herrschaften, das sie gemeinsam zurücktreten und einer ordentlichen, ehrlichen SPD den Weg frei machen.

    So lange das nicht abgeschaltet ist, wird es immer ein Geschmäckle haben.

  5. Da werden manche vielleicht staunen, mit welchen hässlichen Auflagen so eine Haushaltsverfügung versehen sein kann. Im Rat mit solider Mehrheit abstimmen alleine genügt bei unsoliden Anmeldungen nicht. Wo nichts mehr ist, hat der Kaiser sein Recht verloren. Kommunale Selbstverwaltung ?
    Ja gut, man kann dann noch vorschlagen , wo zuerst wieviel nicht mehr ausgegeben wird. Und dabei immer wieder zugeben müssen, das ist vor allem so, weil wir ALLE miserabel gewirtschaftet haben, nicht nur die der SPD. Jetzt gehen nur noch die Pflichtausgaben.
    Nach den Feststellungen der LRH sind Aufsichtsbehörde und Öffentlichkeit bestimmt sensibilisiert und gucken genau hin. Für heldenhafte Dichtungen beim Geld ist wohl eher Schluss mit lustig.
    Vielleicht verliert der ein oder andere über diesen Lernprozess die Lust und folgt dem bald verlockenden Ruf des Rücktritts. ( Obwohl ich nach wie vor unbeirrt meine, das müssten die selbst aufräumen müssen.)
    Ungeachtet dessen haben viele Kommunen tatsächlich finanzielle Nöte, die nicht selbst verschuldet sind. In Heldenheim allerdings , wie wir jetzt wissen, kam noch sehr viel, zu viel, mehr dazu.

  6. Der Kommentar von Herrn Gerecke in der AZ-Landskrone vom Samstag bezeichnet einen Paradigmenwechsel. Nach einem halben Jahr Zurückhaltung, Schweigen, Augen zu, Vorsicht und Schutz jetzt plötzlich Attacke. Ein deutlicheres Zeichen für die heraufziehende Götterdämmerung über dem Oppenheimer Rathaus konnte es nicht geben.

  7. Marcus Held wird niemals zurücktreten, denn er leidet meiner Ansicht nach unter „Pippi Langstrumpf Syndrom“.

    „Das Pippi Langstrumpf Syndrom (PLS) bezeichnet einen Zustand massiver und dauerhafter Realitätsverweigerung mit ausgesprochen aggressiver Beratungs- und Erkenntnisresistenz. Das Pippi Langstrumpf Syndrom ist keine Krankheit mit eindeutigen diagnostischen Kriterien, sondern ein Zustand unter dem nicht die direkt Betroffenen, sondern deren Umwelt leidet. Im Gegenteil, die Betroffenen selbst richten sich in ihrer eigenen Welt ein. Sie verweigern einfach der bösen Realität die Akzeptanz und glauben sie so besiegt zu haben. Ähnliche Verhaltensweisen kennt man von Kleinkindern, die sich beim Versteckspielen die eigenen Augen zu halten, in der Annahme man könne sie dann ebenfalls nicht mehr sehen.
    […]
    Über die Jahre bildet sich aufgrund des PLS bei den meisten Patienten der feste Glaube an verschiedene selbst erschaffene Verschwörungstheorien. Dies ist natürlich eine logische Folge des Aufbaus der selbst erzeugten Scheinwelten: In diesen sind immer andere schuld an allem Bösen, was dem Betroffenen passiert. Dies führt bei PLS-Patienten über die Jahre automatisch zu der festen Überzeugung, die ganze Welt hätte sich gegen sie verschworen.“ (Quelle: https://www.dobschat.de/pippi-langstrumpf-syndrom-das/)

    Und so beschreibt die gleiche Stelle die Heilungschancen:
    „Es gibt einzelne Fälle, in denen von einer Heilung vom PLS berichtet wird. Diese Fälle sind jedoch sehr selten, da zuerst die Mauer der Realitätsverweigerung durchbrochen werden muss. So ein Durchbruch ist nur durch sehr einschneidende Erlebnisse möglich, für die der Patient nicht einmal mehr in seiner selbst geschaffenen Scheinwelt eine Möglichkeit der Schuldzuweisung an Dritte findet.“

    Bitte jetzt nicht streiten, ob das beschriebene Syndrom wissenschaftlich anerkannt ist. In jedem Fall passt die Beschreibung auf Marcus Held wie das berühmte Gesäß auf den Eimer und die Beschreibung der Heilungsmöglichkeit finde ich sehr logisch.

    Lasst einschneidende Erlebnisse folgen: Liebe SPD, wie wäre es mit einem Parteiausschlussverfahren, für Jemanden, der Eurem Ruf so nachhaltig Schaden zufügt? Liebe Staatsanwaltschaft, wie wäre es mit U-Haft? Besteht nicht Fluchtgefahr ins Ausland, z.B. auf ein afrikanisches Weingut?

  8. Liebe Mit – steuerzahler !
    Ein nicht eingehaltener Steuertermin hat für uns umgehend Konsequenzen . Wir müssen zahlen , auch wenn es uns oft stinkt . Dieses Gefühl der “ Rebellion “ verstärkt sich extrem,wenn wir (LRH) erfahren , dass eine stadtübergreifende rote Mafia “ unsere “ Gelder z.T.für sich selbst aus der allgemeinen Kasse abgreift ! An vorderster Stelle der “ ganzrotehengstvonoppenheim “ , omnipotenter Pate unserer kleinen Stadt ! Zur Zeit schlägt der Bericht des LRH allen Oppenheimer Weinfässern den Boden raus !!!
    Untrennbar von der momentanen Diskussion muss an anderer Stelle das Immo – Imperium aufgearbeitet werden und die faulen Eier die da zu riechen beginnen , müssen ausgegraben werden !
    M . E . kann am Ende dieser Untersuchung herauskommen ,dass auch MH’s Privathaus aus gemauschelten Geldern etc. Der Bauunternehmen , HGO / GWG und eventuell Steuergeldern ?? finanziert ist . Ich kann mir nicht vorstellen , dass nach all den vom OHR beschriebenen Unverschämtheiten dieses “ Überfliegers “ , MH auch nur e i n e Baurechnung ohne Gegenleistung selbst überwiesen hat .
    Wenn’s dann so sein sollte ….. Hallo Finanzamt !! Hol ‚ unser Geld zurück !!
    Schöne Weihnachtszeit für alle ehrlichen Steuerzahler ♡♡

  9. Die Rücktrittsforderung der Allgemeinen Zeitung bzw. ihres Redakteurs an den Oppenheimer Stadtbürgermeister ist unglaubwürdig und absolut lächerlich. Glaubwürdig und der Situation angemessen wäre allein, wenn der Oppenheimer Stadtrat endlich einen Schlussstrich unter das jahrelange eigene Versagen ziehen, seiner Kontrollpflicht nachkommen und mit den Stimmen aller seiner Mitglieder die Abwahl von Stadtbürgermeister Held beschließen würde.
    Gerhard Stärk

  10. Leider ist die Oppenheimer SPD nicht kritikfähig. Sie posten ein gemeinsames Foto und wünschen allen eine frohe Weihnacht! Was für ein Hohn, dass sie glauben, dass die Bürger noch hinter dieser Stadtfűhrung stehen! Sie sollten mal den Bürgern zu hören und Neuwahlen organisieren.

  11. Die Frage ob es kurzfristig geeignete Kandidaten zur Nachfolge gibt, braucht man sich eigentlich nicht zu stellen, den noch ungeeigneter und Maffioser als die aktuellen Kader, das geht ja gar nicht…

    Mir fällt für einen möglichen VG Leiter direkt Herrn Stork ein.
    Er hat so wie man immer wieder gehört hatte, in der alten VG Guntersblum gute Arbeit gemacht.
    Als in einer Bürgetbefragung die Bürger in der ehemaligen VG Guntetsblum, sich mehrheitlich gegen die Fusion mit der damaligen VG Nierstein-Oppenheim aussprachen, hatte er es als seinen Auftrag gesehen, diesen Bürgerwillen zu vertreten.
    Diesen Auftrag der Bürger hat er trotz Widerstand aus der Landesregierung bis zum Schluss versucht umzusetzen.

    Etwas vergleichbares ist bei den aktuellen Akteuren auch Ansatzweise nicht zu erkennen.

    Ihr Amtshandlungen könnte man wie folgt beschreiben: „Die sitzen an den Fleischtöpfen“

  12. Genauso, wie Ihr Großvater als Genosse bestimmt hart gearbeitet hat, arbeiten auch heute noch Mitglieder der SPD ehrlich für ihr Gehalt bzw. ihren Lohn.

    Marcus Held schadet der Partei, indem er in Oppenheim ganz nach Belieben geschaltet und gewaltet hat.

    Aus diesem Grund sollte er aus der eigenen Partei ausgeschlossen werden – denn das hat er sich redlich verdienen!

    P.S.: Als Genosse habe ich keine Lust, mich irgendwann wegen Marcus Held im Grabe umdrehen zu müssen.

  13. Leider gibt es für die Oppenheimer Genossen kein Zurück mehr. Viel zu lange schon und selbst jetzt noch verteidigen sie ihn. Weil sie Angst haben, dass nach Held das ganze System zerbricht. Die ganze SPD-Fraktion und der SPD-Vorstand machen sich lieber unglaubwürdig als zu akzeptieren, dass Herr Held nur verbrannte Erde hinterlassen wird. Bei der Eröffnung des Weinfestes scherzt er im Kreise seiner ergebenen Beigeordneten und Beauftragten, so als wollte er sagen: Seht her, ich mache trotzdem weiter und Ihr könnt nichts dagegen tun. Und Recht hat er. Der Stadtrat kann ihn rechtlich nicht abwählen und selbst wenn, würde die SPD dies verhindern. Dann bringt noch die Frau aus seiner ersten Wahlperiode eine rührende Ansprache auf den Mann, der soviel für die Kinder getan hat und dem der Auftritt des Kindergartens gewidmet ist. Ob das alle Eltern freut? Der Applaus war sehr verhalten. Solchen Blödsinn gibts nur in Oppenheim. Mal sehen wo Kloos, Weiß, Steinheimer, Mohr, Ammann, Sittig, Bodderas und Co sind, wenn ihr Maggus fällt. Mal sehen, wen er alles mitreißt. Mich wundert nur, dass in der SPD niemand soviel Gerechtigkeitsempfinden hat und seinen Austritt erklärt. Gibts da sektenähnlichen Gruppenzwang?

  14. Vom Stadtbürgermeister über die Landtagsabgeordnete bis hin zu den Stadträten (usw.) bei den nächsten Wahlen einfach keine einzige Person mehr aus dem System Marcus Held wählen!

    Wer so geil auf Posten ist, wird seine gewonnen Ämter und Mandate kaum für Marcus Held verlieren wollen…

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